Telefónica:Feudaler Ruhestand

Telefónica: Vierzehn Jahre war César Alierta Vorstandschef von Telefónica, nun leitet er den Aufsichtsrat.

Vierzehn Jahre war César Alierta Vorstandschef von Telefónica, nun leitet er den Aufsichtsrat.

(Foto: Dani Pozo/AFP)

Der spanische Telekomkonzern versorgt seinen langjährigen Chef Alierta mit einem fetten Rentenpaket: 54 Millionen Euro für 14 Jahre. Die Debatte um Vorstandsgehälter erhält einen neuen Schub.

Von Thomas Urban, Madrid

54,2 Millionen Euro hat der spanische Telekomkonzern Telefónica für das Rentenpaket seines langjährigen Vorstandsvorsitzenden César Alierta zurückgestellt. Die nun bekannt gewordene Summe hat einen Proteststurm in den Internetforen ausgelöst und der Debatte über die Managerkaste, die ihre Firmen auf Kosten der Belegschaft ausplündert, einen neuen Schub gegeben. Leitartikler und Talkshows im Fernsehen setzen sich wieder einmal mit dem spanischen "Eliteproblem" auseinander, schließlich waren es ebenso inkompetente wie gierige Politiker und Bankiers, die das Land in die große Wirtschaftskrise geführt und ihm mehr als fünf Millionen Arbeitslose beschert haben. Telefónica ist mit einem Soll von knapp 49 Milliarden Euro der am höchsten verschuldete Konzern auf der iberischen Halbinsel. Das Millionenpaket für den 71-jährigen Alierta gab aber keineswegs das Unternehmen selbst bekannt, sondern die beim Wirtschaftsministerium angesiedelte Nationale Kommission für den Wertpapiermarkt (CNMV). Das Transparenzgesetz zwingt die Behörden dazu.

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