Teilverstaatlichtes Finanzinstitut:Royal Bank of Scotland lagert Milliarden in Bad Bank aus

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Die britische Großbank Royal Bank of Scotland will im kommenden Jahr umstrukturieren: Hochriskante Vermögenswerte im Umfang von 38 Milliarden Pfund sollen in eine Bad Bank ausgelagert werden. Das soll die Kapitalbasis des Instituts stärken.

Die teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland (RBS) treibt ihren Konzernumbau mit der Gründung einer Bad Bank voran. Im kommenden Jahr würden hochriskante Vermögenswerte im Umfang von 38 Milliarden Pfund (umgerechnet 45 Milliarden Euro) in eine interne Bad Bank ausgelagert, teilte die britische Großbank am Freitag mit. Im laufenden Quartal würden deswegen zudem bereits Abschreibungen im Umfang von 4,0 bis 4,5 Milliarden Pfund nötig.

Nach RBS-Angaben werden durch die Verlagerung der Vermögenswerte zehn bis elf Milliarden Pfund freigesetzt. Die Aufsichtsbehörden hatten den britischen Finanzinstituten auferlegt, ihre Kapitalbasis zu stärken. Man werde durch die Bad Bank zudem in der Lage sein, leichter Kredite zu vergeben, unter anderem an kleinere Firmen, teilte die Bank weiter mit. Der britische Finanzminister George Osbourne begrüßte das Vorhaben, eine Bad Bank zu gründen.

Die RBS will die internen Praktiken zum Devisenhandel aufklären

Die RBS war in der Finanzkrise vom Staat mit mehr als 46 Milliarden Pfund an Steuergeldern gerettet worden. Seither hält die Regierung 81 Prozent an der Bank, ein Ausstieg ist nicht absehbar. Lange Zeit war sogar eine Zerschlagung des Geldhauses im Gespräch. Auch die Bank of England erklärte, die Maßnahmen der RBS zur Stärkung ihres Kapitals zu unterstützen. Diesbezüglich will die RBS auch den Börsengang des amerikanischen Privatkunden-Geschäfts Citizens vorantreiben.

Zugleich kündigte die RBS wie bereits auch die Deutsche Bank, UBS und der britische Konkurrent Barclays an, bei den Ermittlungen zu mutmaßlichen Manipulationen am Devisenmarkt mit mehreren Regierungen zusammenzuarbeiten. Intern würden derzeit die Kommunikation und Geschäftspraktiken im Devisenhandel durchleuchtet.

Im Tagesgeschäft hatte die RBS im dritten Quartal Schwierigkeiten. Der operative Gewinn schrumpfte auf 438 Millionen Pfund nach 909 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum. Wie die Konkurrenten verzeichneten die Briten vor allem im Investmentbanking Einbrüche. Die RBS-Aktie gab im frühen Londoner Handel rund drei Prozent nach.

© Süddeutsche.de/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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