Tech-Industrie:iPhone X floppt offenbar bei den Kunden

Apple halbiert nach schwachen Verkaufszahlen wohl die Produktion des teuren Luxus-Smartphones. Den Lieferanten des US-Konzerns drohen daher wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe.

Von Janis Beenen

Bahnbrechend sollte das iPhone X sein, ein "Über-Smartphone". Seit Ende vergangenen Jahres ist das Modell zum zehnjährigen Bestehen von Apples iPhone im Handel. Allerdings sind die Kunden von dem Gerät offenbar weniger begeistert als die Entwickler: Apple werde die geplante Produktion im ersten Quartal 2018 halbieren, berichtet das Wall Street Journal mit Verweis auf anonyme Quellen. Das tue Apple immer dann, wenn der Verkauf nicht gut laufe, heißt es unter Berufung auf einen Insider.

Demnach sollten ursprünglich 40 Millionen Handys gefertigt werden. Nun sollen es nur noch 20 Millionen sein. Zulieferer seien informiert. Der US-Konzern habe die Bestellung von Bauteilen um 60 Prozent gekürzt. Den Lieferanten drohen Ausfälle in Milliardenhöhe.

Das iPhone X ist im Vergleich zu anderen Smartphones sehr teuer. 1149 Euro kostet es in der Basisversion. In der Spitze sind es sogar 1319 Euro. Offenbar ist das den Kunden zu viel.

Hinzu kommen technische Probleme bei der Fertigung. Zum zehnjährigen iPhone-Jubiläum wollte Apple ein komplett neues Smartphone anbieten. Es ist das erste iPhone mit randlosem Display. Front- und Rückseite bestehen aus Glas, so kann es drahtlos geladen werden. Zudem gibt es eine Gesichtserkennung. Auch Bildauflösung und Grafik sind verbessert. Es kam zu Verzögerungen bei der Fertigung von einzelnen Modulen. Deshalb konnte Apple das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht wie gewünscht ausnutzen.

Der Konzern kommentierte die Berichte bislang nicht. Am Donnerstag legt Apple aber die Zahlen für die vergangenen Monate vor. Dann wird sich das Unternehmen vermutlich auch erstmals zum Absatz seiner jüngsten iPhone-Version äußern. Bei den übrigen iPhone-Modellen rechnen Analysten mit steigendem Absatz. Die Aktien des Unternehmens gaben im deutschen Handel dennoch um mehr als zwei Prozent nach.

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