Süddeutsche Zeitung

Tarifvereinigung im öffentlichen Dienst:Bsirske glaubt nicht mehr an Einigung

Die Tarifparteien des öffentlichen Dienstes verhandeln wieder; doch auf Gewerkschaftsseite stehen die Zeichen auf Streik.

Ein Streik im öffentlichen Dienst rückt näher. Derzeit sei eine Einigung in den Tarifverhandlungen wegen mangelnder Zugeständnisse der Arbeitgeber "eher unwahrscheinlich", sagte der verdi-Vorsitzende Frank Bsirske am Sonntag vor der Fortsetzung der entscheidenden sechsten Runde in Potsdam.

Die Tarifverhandlungen für die rund 1,3 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen waren am Samstagabend nach zehn Stunden unterbrochen worden.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sagte: "Wir hoffen immer noch, dass wir es schaffen können, dem Land einen Arbeitskampf zu ersparen. Das ist sehr schwierig, das wissen wir."

Sollten die Gespräche scheitern, will die Bundestarifkommission von verdi direkt im Anschluss über eine Urabstimmung entscheiden. Bsirske drohte, bei einem entsprechenden Abstimmungsergebnis würden die Gewerkschaften einen Arbeitskampf organisieren, der von den Arbeitgebern auch gespürt würde.

Der Vorschlag des von den Arbeitgebern benannten Schlichters sieht sechs Prozent mehr Lohn in zwei Schritten und eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit im Westen vor. Vor allem die längeren Arbeitszeiten stoßen aber bei der Gewerkschaftsbasis auf Widerstand.

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AP/Reuters
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