Post :Verdi kündigt Streik an

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Von Dienstag an wird es bei der Post zu Arbeitsniederlegungen kommen. Details werden erst kurz davor bekanntgegeben.

Die Gewerkschaft Verdi will im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post den Druck durch weitere Streiks erhöhen. Bereits vom heutigen Dienstag an könne es zu zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen kommen, kündigte die Gewerkschaft am Montag an. Wo und wann genau gestreikt wird, will Verdi kurzfristig bekanntgeben. "Die Deutsche Post muss endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen", sagte Verdi-Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis nach Beratungen der Tarifkommission.

Hintergrund des Streits ist die Gründung 49 neuer Regionalgesellschaften für die Paketzusteller. Die Post beschäftigt dort bereits mehr als 6000 Boten, allerdings zu niedrigeren Löhnen. Die Zusteller verdienen dort wie in der Logistikbranche üblich rund 20 Prozent weniger als zuvor, erhalten aber einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Darin sieht Verdi einen Verstoß gegen tarifvertragliche Vereinbarungen. Zugleich fürchtet die Gewerkschaft, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch andere Bereiche wie das Briefgeschäft in solche neuen Niedriglohngesellschaften ausgelagert werden könnten.

Zum Ausgleich fordert Verdi für die Tarifbeschäftigten des Konzerns kürzere Arbeitszeiten und deutlich mehr Geld. Die Löhne sollen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten um 5,5 Prozent angehoben werden. Verdi verlangt zudem eine Verkürzung der Wochen-Arbeitszeit auf 36 von 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Die Post hatte diese Forderung zurückgewiesen und hochgerechnet, dass der Vorschlag den Konzern zusätzlich 600 Millionen Euro kosten würde. Dies würde einen Stellenabbau notwendig machen. "Wenn Verdi auf dieser Position beharren würde, dann könnten wir auch gleich über einen Sozialplan verhandeln", sagte Post-Vorstand Melanie Kreis der Süddeutschen Zeitung. Die Post hatte hingegen eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich angeboten. Die Verhandlungen sollen am 20. und 21. Mai fortgesetzt werden.

© SZ vom 12.05.2015 / KIB, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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