Tarifstreit:Bahn und GDL verhandeln weiter

Nächste Runde im Dauerstreit: Die Lokführer und die Bahn zurren ihren Kompromiss fest. Allerdings gab es einen deutlichen Dämpfer.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und Vertreter der Deutschen Bahn kommen Donnerstag zu den möglicherweise entscheidenden Verhandlungen im monatelangen Tarifstreit zusammen. Beide Seiten zeigten sich zuvor zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommen werde.

Offenbar haben sich die Tarifpartner auf Eckpunkte des von der GDL geforderten eigenständigen Tarifvertrags verständigt. Laut GDL-Chef Manfred Schell gibt es aber noch bei der Bezahlung und einigen Punkten zur Arbeitszeit Differenzen. Wann und wo die Verhandlungen stattfinden sollen, wollten beide Seiten nicht sagen.

Bahn-Personalvorstand Margret Suckale äußerte sich zuversichtlich zu einer baldigen Einigung. Offenbar sollen die Lokführer einen von ihnen selbstständig auszuhandelnden "funktionsgruppenspezifischen Tarifvertrag" bekommen, der neben ähnlichen Verträgen für andere Berufsgruppen unter dem Dach eines Basistarifvertrags stehen soll. Eine solche Regelung würde sich in die Einigung einfügen, die die Konkurrenzgewerkschaften Transnet und GDBA Ende November mit der Bahn erzielten.

Die Lokführer hatten am Samstag auf ihre für diese Woche angedrohten Streiks zunächst verzichtet, obwohl bis dahin noch keine endgültige Einigung erzielt worden war. Sollte es nicht zu einer raschen Vereinbarung kommen, behält sich die Gewerkschaft neue Streiks vor.

Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, hat der Konzern parallel zu den Verhandlungen Verfassungsbeschwerde eingereicht, um der Gewerkschaft das Streikrecht aberkennen zu lassen.

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