Tarifkonflikt:Post-Streik geht weiter

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ist die Zahl der Streikenden nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auf 19 000 gestiegen. Rund 1000 weitere Beschäftigte der Paket- und Briefzustellung seien zum Arbeitskampf aufgerufen.

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ist die Zahl der Streikenden nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auf 19 000 gestiegen. Rund 1000 weitere Beschäftigte der Paket- und Briefzustellung seien zum Arbeitskampf aufgerufen worden, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. Die Gewerkschaft forderte die Post zu einem "umfassenden Kompromiss" auf. Nach Konzernangaben kann es weiterhin bundesweit zu Verzögerung bei der Brief- und Paketzustellung kommen; etwa 85 Prozent der Briefe und rund 75 Prozent der Pakete würden aber pünktlich zugestellt. Am Montag waren dem Unternehmen zufolge vor allem die Regionen Berlin, Hamburg und Nürnberg von dem Ausstand betroffen. Es würden Hunderte Aushilfskräfte eingesetzt, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Verdi hatte vor einer Woche einen unbefristeten Streik der Post begonnen. Die Gewerkschaft wehrt sich vehement gegen die Gründung von regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Darin werden die Mitarbeiter nicht nach dem Haustarif für die Post bezahlt, sondern erhalten das niedrigere Gehalt der Speditions- und Logistikbranche. Verdi sieht dies als Verstoß gegen frühere Vereinbarungen mit dem Logistikkonzern und kündigte im Gegenzug den Tarifvertrag zu den Arbeitszeiten. In den deshalb eingeleiteten Gesprächen will sie das Bonner Unternehmen mit einem "Gesamtpaket" zum Einlenken bewegen. Die Rückabwicklung der Regionalgesellschaften und die Verlängerung von Schutzregeln bilden den Kern. Verdi befürchtet, dass das Outsourcing im Paketbereich nur den Anfang darstellt und künftig ausgeweitet werden soll. Die Post verteidigt die Ausgliederung von rund 6000 Paketzustellern als dringend notwendigen Schritt.

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