Tarife - Wiesbaden:Demonstrationen und Warnstreiks in Hessen

Darmstadt
Teilnehmende halten einen Banner mit der Aufschrift "Wir wollen verhandeln" hoch. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Foto: dpa)

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Wiesbaden/Darmstadt (dpa/lhe) - Mehrere Tausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag in Teilen Hessens erneut ihre Arbeit niedergelegt, etwa beim Nahverkehr, in Kitas oder Kliniken. In Wiesbaden und Groß-Gerau nahmen jeweils über 1500 Streikende an Demonstrationen teil, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. In Darmstadt waren demnach rund 1000 Beschäftigten bei einer Kundgebung dabei und in Heppenheim um die 150. "Die Streikbeteiligung war insgesamt sehr hoch, die ursprünglichen Erwartungen wurden noch übertroffen", sagte Bezirksgeschäftsführer Marcel Schmelz aus Wiesbaden.

Gestreikt haben die Mitarbeitenden von kommunalen Buslinien, der Müllabfuhr und der Kindertagesstätten in Wiesbaden sowie den Kreisen Rheingau-Taunus und Limburg-Weilburg. Auch in Südhessen haben Beschäftigte in Darmstadt, Heppenheim, Groß-Gerau und dem Odenwaldkreis die Arbeit niedergelegt. Der öffentliche Nahverkehr sei hier jedoch nicht betroffen gewesen, hieß es dort. Dafür hätten sich die Beschäftigten der Kliniken sowie der Kommunalverwaltung an den Protesten beteiligt. Mit den Krankenhäusern wurden laut Gewerkschaftsangaben Notdienstvereinbarungen getroffen worden, geplante Operationen wurden verschoben.

Erst in der vergangenen Woche hatten an zwei Tagen in kommunalen Krankenhäusern insgesamt um die 2500 Beschäftigten aus dem nicht-ärztlichen Bereich ihre Arbeit niedergelegt. Anfang März blieben zahlreiche Kitas geschlossen, weil die Mitarbeitenden in den Streik getreten waren.

In den aktuellen Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern die Gewerkschaft und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es Ende Februar trotz eines Angebots der Arbeitgeber noch keine Annäherung gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 27. bis 29. März in Potsdam geplant.

© dpa-infocom, dpa:230321-99-35144/2

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