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Tarife - Marburg:Streik an Uniklinik angelaufen - Verdi: Rund 600 Teilnehmer

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Gießen/Marburg (dpa/lhe) - Im Tarifstreit um Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg haben am Montag zum Auftakt des unbefristeten Streiks nach Gewerkschaftsangaben Beschäftigte mehrerer Abteilungen die Arbeit niedergelegt. Der Streik sei am Morgen gegen 6.00 Uhr angelaufen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm der Deutschen Presse-Agentur. Rund 600 Teilnehmer aus den Bereichen Operationen, Anästhesie, Radiologie, Neuroradiologie, Endoskopie sowie der Herzkatheter-Labore an beiden Standorten seien dem Streikaufruf zum Auftakt gefolgt. "Die Beteiligung ist gut", so Dzewas-Rehm.

Von Mittwoch an will Verdi dann Beschäftigten aus allen nicht-ärztlichen Bereichen zum Streik aufrufen. Bereits am Montag seien durch die Aktionen rund 90 Prozent der planbaren Operationen am Standort Marburg ausgefallen. Vorab waren Notdienstvereinbarungen getroffen worden.

Hintergrund des unbefristeten Streiks ist vor allem der Konflikt um Entlastungen für das nicht-ärztliche Personal des privatisierten Uniklinikums: Im Kern fordern Gewerkschaft und Beschäftigte eine Mindestbesetzung für die Schichten der einzelnen Bereiche. Wird diese unterschritten, sollen die Mitarbeitenden Belastungspunkte sammeln, die in Freizeit abgegolten werden können. In vier Verhandlungsrunden hatte es keine Einigung gegeben, so dass am Freitag ein Ultimatum der Beschäftigten abgelaufen war, mit dem diese sich streikbereit gezeigt hatten.

Die Geschäftsleitung des Uniklinikums hatte den Streik am Freitag als "unnötig" und "unangemessen" bezeichnet, da es zwischenzeitlich konstruktive Verhandlungen gebe und die Versorgung der Patienten "hochgradig gefährdet" werde. Dies bekräftigte ein Sprecher am Montag. Man warte nun die nächste Verhandlungsrunde ab, die an diesem Donnerstag (30. März) ansteht.

© dpa-infocom, dpa:230327-99-106056/3

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