Tablet für Frauen:Pink und babyeinfach

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ePad Femme (Foto: Eurostar)

Mal wieder hat sich ein Hersteller von Elektronikgeräten gedacht: Machen wir es pink, dann mögen es auch Frauen. Und damit diese sich damit besonders wohl fühlen, stopfte er es mit Apps zu den Themen Kinderkriegen, Shoppen und Kochen voll. Da kann einen nur noch eines trösten.

Von Barbara Vorsamer

Seniorenhandys mit großen Tasten, einfacher Menüführung und Notfallknopf gibt es schon länger. Jetzt haben die Hersteller von Elektronikgeräten auch Frauen als Zielgruppe mit speziellen Bedürfnissen entdeckt. Die Frauenversteher der Firma Eurostar haben bereits im Februar - zum Valentinstag - ein Tablet explizit nur für Sie herausgebracht, das ePad Femme.

Was an diesem Gadget für Frauen ist? Nun, zum einen angeblich die Farbe. Es ist pink, natürlich. Doch da es ausschließlich Fotos von dem Produkt gibt, auf denen das Gehäuse schwarz ist, kann damit nur der Hintergrundbildschirm gemeint sein. Oder der Bildschirmschoner.

Schlimmer noch als die Farbkennzeichnung als Mädchenspielzeug sind jedoch die vorinstallierten Apps. Nicht nur, dass die Hersteller offensichtlich davon ausgehen, dass eine Frau es nicht selbst schafft, sich in den App Store zu navigieren, nach interessanten Programmen zu suchen und sich diese zu kaufen und herunterzuladen. Nein, die Auswahl der Apps ist auch derart klischeehaft, dass außer Daniela Katzenberger und seufzenden Telenovela-Heldinnen kaum eine Frau daran Freude hätte. Enthalten sind unter anderem ein Klamottengrößen-Umrechner, Yoga- und Diät-Apps, ein Menstruationskalender und natürlich viele Progrämmchen zum Shoppen, shoppen, shoppen auf dem Gerät. News? Spiele? Fehlanzeige.

Jedes zweite Tablet wird von einer Frau benutzt

Da kann nur trösten, dass Ars Technica zufolge bisher gerade mal 7000 ePad Femmes verkauft worden sind. Im Gegenzug wird jedes zweite - genderneutrale - Tablet in den USA von einer Frau benutzt, einer Studie der Marktforschungsfirma Comscore zufolge. Mit Pinkifizierung sind Frauen also glücklicherweise nicht zu ködern, das zeigte sich schon bei den unvergessenen - und natürlich pinken - Frauenzonen bei Media Markt.

Mehr zu Gadgets, Frauen, Technik und Feminismus steht auf femgeeks.de, dem Blog zu feministischen Geekthemen und geekigem Feminismus. Von dort ist auch das Fundstück, das uns nach dem ganzen pinken Zeug schon fast wieder mit der Welt versöhnt: Ein Vater hat das Computerspiel Donkey Kong gehackt, damit seine Tochter nicht als Mario Pauline retten muss. In der Donkey Kong: Pauline Edition ist es andersherum (ein toller Text zu Frauenrollen in Computerspielen außerdem hier).

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