Die Welt befindet sich in großer Unordnung – so begann die Programmvorschau im vergangenen Jahr. Die Kriege in der Ukraine und Nahost, der Klimawandel, der Aufstieg künstlicher Intelligenz trieben die Welt um. Ein Jahr später lässt sich sagen: Ruhiger ist es nicht geworden, im Gegenteil. In der vergangenen Woche haben sich die Ereignisse überschlagen. Da war zunächst die erneute Wahl des Hardliners Donald Trump zum US-Präsidenten, die in Deutschland am frühen Mittwoch zur Gewissheit wurde. Noch am Abend zerbrach dann die Ampelkoalition in Berlin. Was bedeutet das alles für Deutschland, die Wirtschaft und die Menschen im Land? Welche Risiken liegen in den aktuellen Entwicklungen, welche Chancen?
Die Eröffnung des diesjährigen SZ-Wirtschaftsgipfels am Montag steht unter dem Titel „Der große Umbruch“. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird versuchen, Antworten auf all die Ungewissheiten im Inneren wie im Äußeren zu geben. Später am Tag wird auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprechen. Er ist nicht nur wegen seines derzeitigen Amtes interessant. Sondern auch, weil er als möglicher nächster Kanzlerkandidat der SPD gilt.
Am Abend lässt der Gipfel die Erde mit all ihren Krisen und Konflikten hinter sich. Im Museum für Kommunikation wird es um Europas Zukunft im All gehen. Es berichtet jemand, der selbst schon da oben gelebt hat. Der Astronaut Alexander Gerst ist zu Gast.
Der Dienstag startet wieder politisch – und nicht weniger existenziell. „Ist unsere Demokratie in Gefahr?“, lautet die Frage, der sich der amtierende sächsische Ministerpräsident, Michael Kretschmer, stellt. Akuter könnte der Gesprächsbedarf kaum sein, sind doch jüngst die Koalitionsgespräche zwischen seiner CDU und dem Bündnis Sahra Wagenknecht in Sachsen an außenpolitischen Differenzen gescheitert. Auch Wagenknecht ist zu Gast und wird sich am späten Nachmittag mit der Frage beschäftigen, was nach der Ampelregierung kommt.
Noch vor ihr wird am Dienstagmittag der nunmehr ehemalige Finanzminister Christian Lindner zu Gast sein. Hinter ihm liegt eine der wohl chaotischsten Wochen seiner Karriere – von seinem 18-seitigen Reformpapier über seine Entlassung durch den Bundeskanzler bis zum Bruch mit dem Verkehrsminister und einstigen Vertrauten Volker Wissing. Der wird im Übrigen selbst gut eine Stunde vor Lindner auftreten.
Auch dieses Jahr geht es auf dem SZ-Wirtschaftsgipfel um das Thema künstliche Intelligenz. Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, wird mit Vertretern der Wirtschaft über die gesellschaftliche Verantwortung von KI-Entwicklern sprechen.
Gut, dass am Dienstagabend Zeit ist, durchzuatmen, wenn beim Talkabend mit dem Titel „Italien – ein Traum!“ der einstige Bundesinnenminister Otto Schily berichtet, wie man sich nach einer bewegten Politikerkarriere zur Ruhe setzt. Schily ist heute 92 Jahre alt – und Olivenbauer in der Toskana.
Den Mittwoch, den letzten Tag des Gipfels, eröffnet der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz mit einer Debatte dazu, wie ein ethischer Kapitalismus gelingen kann. Auch Merz ist in diesen Tagen gefragt; durch das vorzeitige Ende der Ampel rückt eine mögliche Kanzlerschaft für ihn in greifbare Nähe.
Anschließend geht es wieder in die Welt der Wirtschaft, zunächst zu den Banken. Spitzenkräfte von ING Deutschland, Visa und der Digitalbank N26 diskutieren über die Zukunft des Zahlungsverkehrs und den Abschied vom Bargeld. Danach nimmt die Vorständin der Deutschen Bahn AG, Evelyn Palla, Platz auf der Bühne. Sie ist für den Regionalverkehr verantwortlich und versucht, die Infrastrukturprobleme des Landes zu lösen.
Alle Programmpunkte finden Sie unter sz-gipfel.de. Auf SZ.de wird laufend über den Gipfel berichtet, einige Programmpunkte streamt die Süddeutsche Zeitung live.