Die Frau, die gerne in Bewegung ist, hat in einem bequemen Lederstuhl Platz genommen. Sehr aufrecht sitzt sie da und erzählt, wie unbequem die Welt demnächst werden könnte. Im Dezember könnte Friedrich Merz, noch Aufsichtsratsvorsitzender einer mächtigen Finanzfirma, den Vorsitz der CDU übernehmen. "Ein Cheflobbyist als möglicher Kanzler - das gab es noch nie", sagt Sahra Wagenknecht, Empörung in der Stimme. Ihr, der Fraktionsvorsitzenden der Partei Die Linke, darf dieses Szenario nicht gefallen. Andererseits, einen kleinen Vorteil hätte die Sache schon: "Die CDU hätte wieder ein klares Profil." Ein neoliberales Gesicht, und jeder, der eine sozialere Politik will, hätte einen klaren Gegner. Es ist eine eher dünne Hoffnung, aber immerhin: Es ist eine.
SZ-Salonfestival:Druck erzeugen
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Eine Mehrheit für linke Themen? Sahra Wagenknecht, Initiatorin der Bewegung "Aufstehen", überlegt, wie man mehr Einfluss bekommt.
Von Max Ferstl, Berlin