Sylt:Amerikaner unterwegs

Viele Jahre brachte ausschließlich die Deutsche Bahn Urlauber per Autozug auf die Insel. Nun gibt es erstmals Konkurrenz: Am Dienstag startet der Anbieter RDC seinen Dienst.

Von Peter Burghardt

Vom Hindenburgdamm zwischen Sylt und Restdeutschland gibt es immer wieder interessante Neuigkeiten: Am Samstag spazierte eine Frau neben den Bahngleisen. Beamte der Bundespolizei nahmen die offenbar orientierungslose Urlauberin in Gewahrsam, denn für Fußgänger ist auch der Rettungsweg dieser schmalen Landbrücke verbotenes Gebiet. Erlaubt ist nur die Fahrt mit der Bahn, auf der wiederum eine Sylterin Mitte September ein Kind gebar - im Krankenwagen. Nun steht der 1927 eröffneten und 11,3 Kilometer langen Nabelschnur durchs Wattenmeer zwischen Insel und Festland ein neuer Testfall bevor: Von diesem Dienstag an fährt hier die RDC. Seit zehn Monaten warten Pendler auf die Premiere dieser Rail Development Corporation Deutschland. 2015 hatte der private Betreiber aus den USA die Erlaubnis bekommen, der Deutschen Bahn auf diesem beliebten Engpass Konkurrenz zu machen. Jetzt geht es los. Vorläufig zweimal am Tag bewegen sich vorerst kürzere RDC-Autozüge mit bis zu 40 Fahrzeugen für anfangs 25 Euro und dann 40 bis 45 Euro pro Strecke zwischen Niebüll und Westerland. Später wird die Frequenz auf sieben Reisen täglich erhöht. Die Deutsche Bahn ist weiterhin regelmäßig mit ihrem Sylt Shuttle mit Autos (ab 53 Euro einfach) unterwegs, dazu mit dem Sylt Shuttle Plus ohne Autos. Zuletzt gab es Ärger und Verspätungen, derzeit wird an den Schienen gebaut. Aber zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren darf man wie gesagt nicht.

© SZ vom 18.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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