Auf 24 Seiten normiert die EU-Verordnung Nr. 543/2011 im Detail, wie ein Apfel für den Verkauf auf dem europäischen Markt aussehen und beschaffen sein muss. Das Regelwerk ist eine Steilvorlage für Europa-Skeptiker und solche, die in Brüssel ausschließlich entrückte Politiker und weltfremde Bürokraten vermuten. Doch das greift zu kurz. Genauso, wie es zu simpel wäre, nur mit dem Finger auf die Südtiroler Apfelbauern zu zeigen, nachdem nun sehr viele Daten belegen, dass sie Pestizide noch und nöcher auf ihre Plantagen spritzen. Denn beide, EU-Bürokraten und Apfelbauern, tun nur, was wir als Verbraucherinnen und Verbraucher mehrheitlich von ihnen einfordern. Wir als Gesellschaft verhalten uns unethisch.
Pestizide:Unser Umgang mit Lebensmitteln ist scheinheilig
Lesezeit: 3 min
Südtirol ist für seine Äpfel berühmt. Allerdings sprühen viele Bauern Pestizide, damit das Obst makellos bleibt.
(Foto: Stefan Rotter/imago images)Bauern spritzen Pestizide, darüber kann man sich empören. Nur: Makellos soll Obst im Supermarkt auch sein. Es kommt eben doch auf uns alle an.
Kommentar von Uwe Ritzer
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