Suchmaschine mit neuen Funktionen:Google: Der Freund sucht mit

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Ab sofort sehen Google-Nutzer, welche Suchergebnisse ihre Freunde empfehlen. Eine weitere Funktion soll dem Konkurrenten Yahoo Nutzer abspenstig machen.

Schon seit Monaten spekuliert die Branche, dass Google mit neuen sozialen Funktionen versucht, Facebook Paroli zu bieten. Nun hat der Konzern einige Neuerungen vorgestellt, die in diese Richtung gehen.

Bislang gelten die Dienste des Suchgiganten Google als wenig sozial. Dies soll sich nun nach und nach ändern. (Foto: AP)

Angemeldete Nutzer sehen nun bei ihren Suchergebnissen bevorzugt Seiten, die bereits Kontakte empfohlen haben und zeigt diese Kommentare direkt unter dem Resultat an. Dabei greift Google auf Blogeinträge von Kontakten, aber auch auf Beiträge von Freunden bei Twitter, Flickr oder Quora. Voraussetzung: Der Sucher muss sein Google-Konto mit den entsprechenden Diensten verbunden haben.

Eine ähnliche Funktion gibt es bereits bei Microsofts Konkurrenz-Suchmaschine Bing: Diese zeigt in den Suchergebnissen aber nicht nur Twitter-Nachrichten, sondern auch Facebook-Postings von Freunden zu einem Resultat an. Die Voraussetzung hierfür ist wiederum, dass die Erlaubnis zur Verknüpfung mit dem Facebook-Konto gegeben wurde.

Google kann von Facebook nur die öffentlich sichtbaren Ergebnisse einbinden: Die beiden Unternehmen konkurrieren um den heißumkämpften Werbemarkt, wobei Facebook eng mit Microsoft kooperiert und auch für die interne Suche Bing verwendet.

Für Unternehmen dürfte der Schritt durchaus ernstzunehmende Folgen haben: Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) bekommt immer weniger Gewicht, da Ergebnisse nun individualisierter angezeigt werden.

Zudem nutzt die beste Platzierung nichts, wenn ein Suchergebnis, beispielsweise ein Produkt, in sozialen Medien heftig kritisiert wurde: Diese Bewertung ist nun, soweit der Suchende dort vernetzt ist, dem Treffer direkt zugeordnet.

Asyl für Yahoo-Nutzer

Ob Google demnächst weitere soziale Funktionen vorstellt, ist unklar. Das Unternehmen war 2010 mit seinem Dienst Buzz, einem Twitter-Klon für das Mail-Postfach, kläglich gescheitert.

Während Facebook weiterhin ein großer Konkurrent bleiben dürfte, hat sich Yahoo aus diesem Rennen inzwischen verabschiedet. Ein Anzeichen dafür war die Ankündigung, den Lesezeichendienst Delicious einzustellen oder zu verkaufen.

Vor allem in internetaffinen Kreisen war der Schritt bedauert worden. Auch wenn Yahoo mit Delicious niemals Geld verdiente, hatten viele Nutzer über Jahre hinweg dort Links gespeichert und verschlagwortet.

Offensichtlich genau auf diese User zielt nun Google: Sie können mit einem einzigen Klick ihre Lesezeichen von Delicious in Google Bookmarks importieren. Auch Googles Lesezeichendienst wird allerdings bislang eher zögerlich angenommen.

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