Studie:Wo Cola, Jeans und Internet günstig sind

In Kopenhagen zahlt man für einen Cappuccino fünf Euro - in Mailand zwei: wie sich Preise weltweit unterscheiden.

Von Victor Gojdka

In Norwegen nie Cola trinken, in Zürich besser nicht mit dem Taxi fahren und in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Internet verzichten. Solche Schlüsse können Verbraucher aus einer Studie der Deutschen Bank ziehen. In dem Papier haben zwei Analysten die Preise von Alltagsprodukten wie Cola, Jeans oder Kinotickets in 50 Metropolen verglichen.

Bei vielen Produkten zeigt sich ein Muster: Oft führt Zürich die Liste an, gefolgt von skandinavischen Metropolen wie Oslo und Stockholm. Während Deutschland preislich meist im oberen Mittelfeld rangiert, schließen oft Schwellenländer wie Indien oder die Türkei das Preisranking ab.

Längst nicht alle Produkte folgen dieser Logik: Ein iPhone 8 ist in Brasilien mit 1130 Euro am teuersten, während es in den USA nur knapp 760 Euro kostet. Auf Smartphone-Importe hat die brasilianische Regierung hohe Zölle verhängt. "Sie lassen den Preis für den Endnutzer um rund 70 Prozent steigen", sagt Ivair Rodrigues vom brasilianischen Analysehauses IT-Data.

Rauchen dagegen ist in Australien am teuersten, wo Kunden 18,63 Euro für eine Schachtel Marlboro hinlegen. Mehr als 60 Prozent des Preises gehen auf das Konto der Tabaksteuer. Hinzu kommt, dass das Land eine Insel ist. "Großflächiger Zigarettenschmuggel ist dort viel schwieriger als in Deutschland, wo bei zu hohen Preisen Massen an Päckchen aus Osteuropa einströmen würden", sagt ein Tabak-Analyst.

In Dubai zahlen Kunden für einen Monat Internet doppelt so viel wie in Deutschland, denn nur zwei Internetprovider teilen sich den Markt auf. "Und die Anbieter werden in Sachen Preiskonkurrenz durch die Telekom-Aufsicht beschränkt", sagt Julie Ssalie, Telekomexpertin beim Marktforscher IHS Markit. Umgekehrt ist es in Polen und Russland. "Der Internetmarkt ist hier charakterisiert durch eine große Zahl an Unternehmen", sagt Paweł Olszynka, Telekomanalyst beim polnischen Marktforscher PMR.

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