Studie:Vertrauen in Banken sinkt auf Tiefpunkt

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Ein Blick auf die Finanzmetropole Frankfurt: Das Vertrauen deutscher Kunden in ihre Banken sinkt weiter. (Foto: Daniel Roland/AFP)
  • 37 Prozent der deutschen Bankkunden geben an, dass ihr Vertrauen in die Geldhäuser im vergangenen Jahr gesunken ist.
  • Das zeigt eine Befragung von weltweit 52 000 Bankkunden im Auftrag der Unternehmensberatung Ernst & Young.
  • Die Kunden fühlen sich von ihren Hausbanken unzureichend beraten, vor allem was das Digitalgeschäft betrifft.

Von Harald Freiberger

Die Deutschen trauen ihren Banken auch fast zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise noch nicht. Mehr als jeder dritte Bankkunde (37 Prozent) gab in einer Umfrage an, dass sein Vertrauen in die Geldhäuser in den vergangenen zwölf Monaten gesunken ist. Gestiegen ist es nur bei elf Prozent. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young, die in Deutschland 2000 und weltweit 52 000 Bankkunden befragen ließ.

In Deutschland sind Bankkunden demzufolge deutlich skeptischer als anderswo. Im weltweiten Durchschnitt ist das Vertrauen lediglich bei jedem Vierten gesunken, bei jedem Fünften gestiegen. Schlechter als die Bundesbürger urteilen in Europa nur Kunden ist den Krisenländern Italien und Spanien über ihre Banken.

Der Trend geht weg von der Hausbank

"Fast ein Jahrzehnt nach Beginn der Finanzkrise hat es die Finanzbranche immer noch nicht geschafft, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen", kommentiert Ulrich Trinkaus von Ernst & Young die Studie. Dabei sei das Vertrauen in die eigene Hausbank hoch. Es gelinge ihnen jedoch nicht, dieses Vertrauen mit entsprechender Beratung zurückzuzahlen. Viele Kunden sehen ihre finanziellen Bedürfnisse von der Hausbank nicht erfüllt. "Das ist gefährlich, denn Direktbanken und Non-Banks machen den traditionellen Instituten zunehmend Konkurrenz", sagt Trinkaus.

Jeder dritte Bankkunde in Deutschland nutzte der Studie zufolge im vergangenen Jahr häufiger Online-Banking, 17 Prozent erledigten Bankgeschäfte öfter über das Smartphone. Die Leistungen ihrer Banken bei digitalen Angeboten nehmen Kunden jedoch als ungenügend wahr.

Das zeigt auch ein weiterer Trend: Jeder vierte Befragte in Deutschland bezog in den vergangenen zwölf Monaten Finanzprodukte online oder mobil von einem anderen Dienstleister als einer Bank. Das Abwanderungspotenzial ist groß: Jeder Fünfte sagte, er wäre am ehesten an einer neuen Dienstleistung interessiert, wenn es von einer Direktbank käme, jeder Zehnte würde dafür auf eine Non-Bank zurückgreifen, also sogenannte Fin-Techs, die spezielle Finanzdienstleistungen anbieten.

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