Studie:Elterngeld ist Müttergeld

Von Henrike Roßbach, Berlin

Es nehmen zwar immer mehr Väter Elternzeit, ihr Anteil aber liegt weiterhin deutlich unter dem der Mütter. Und: Sie bleiben nach wie vor wesentlich kürzer zu Hause. Hauptursache sind offenbar finanzielle Gründe; zudem befürchten viele Männer negative berufliche Konsequenzen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscherinnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer Studie. 2007, als die neue Familienleistung eingeführt wurde, gingen nur drei Prozent der Väter in Elternzeit, 2016 schon 37 Prozent. Unter den Müttern aber sind es neun von zehn. Und: 2018 nahmen fast 72 Prozent der Väter in Elternzeit nur die zwei Mindestmonate in Anspruch, die für die volle Ausschöpfung der Fördersumme zwingend sind. Acht Jahre zuvor war dieser Anteil mit 76 Prozent nur geringfügig höher gewesen. "Insgesamt geht es relativ langsam voran", sagte Katharina Wrohlich vom DIW. Auch das Elterngeld Plus, das Teilzeit und Elterngeldbezug kombiniert, änderte wenig an den Verhältnissen.

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