Streit um Länderfinanzausgleich:Kraft vs. Seehofer

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft droht ihrem bayerischen Amtskollegen Seehofer mit dem Ende aller Länderausgleichsvereinbarungen. "Solidarität ist keine Einbahnstraße", sagt die SPD-Politikerin in Richtung München.

"Wenn Bayern den Länderfinanzausgleich aufkündigt, dann liegen automatisch auch alle anderen Ausgleichssysteme unter den Bundesländern auf dem Tisch. Kollege (Horst) Seehofer würde mit einer Klage viel riskieren", sagte die SPD-Politikerin der Bild am Sonntag. Dann würden etwa der Mehrwertsteuerausgleich zwischen den Bundesländern und die gemeinsame Forschungsförderung nicht länger gelten.

Die unionsregierten Geberländer Bayern und Hessen wollen ihre Zahlungen deckeln und erwägen eine neue Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, sollten Änderungen auf dem Verhandlungsweg in diesem Jahr scheitern.

Kraft pochte darauf, dass der Länderfinanzausgleich - auch von Horst Seehofer (CSU) - eingehalten werden müsse. "Wir haben eine feste Vereinbarung bis 2019, der Herr Seehofer selbst zugestimmt hat. Solidarität ist keine Einbahnstraße." Nordrhein-Westfalen habe 30 Jahre lang "ohne Klagen unter anderem auch für den Aufbau Bayerns gezahlt, war aber bisher nur in drei Jahren Empfängerland".

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