Streiks - Berlin:Verdi erhöht Druck: Warnstreiks in Berlin und Brandenburg

Berlin
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Mit neuerlichen Warnstreiks in Berlin und Brandenburg erhöht die Gewerkschaft Verdi seit Donnerstagmorgen den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde. Betroffen sind unter anderem die landeseigenen Krankenhäuser, die Stadtreinigung und die Wasserbetriebe. Die Aktionen seien am Morgen wie geplant angelaufen, sagte Gewerkschaftssprecher Max Manzey am Donnerstag. "Die Beteiligung ist gut." Allein bei den Vivantes-Kliniken und der Charité seien bislang rund 1000 Teilnehmer gezählt worden.

In Brandenburg waren Stadtverwaltungsbeschäftigte in Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt für Donnerstag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. In Eisenhüttenstadt waren auch die Kitas betroffen. Auch hier seien die Warnstreiks angelaufen, sagte ein Sprecher. In Frankfurt ist am Vormittag eine Kundgebung vor dem Stadthaus geplant. In Berlin soll es ebenfalls eine Kundgebung vor dem Innenministerium geben.

Die Charité hatte zuvor angekündigt, dass erneut planbare, nicht dringende Eingriffe verschoben werden müssten. Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt und anderen Notfällen sollen hingegen nicht verschoben werden.

Die Berliner Stadtreinigung stellte die Menschen darauf ein, dass Bio-, Restmüll-, und vielerorts auch Wertstofftonnen erst wieder nach dem Wochenende geleert werden könnten. Die Recyclinghöfe bleiben voraussichtlich von Donnerstag bis einschließlich Samstag geschlossen.

Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln aktuell bundesweit über neue Tarife für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Sie fordern 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Montag.

© dpa-infocom, dpa:230323-99-57176/5

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