Streik: Benzin wird knapp:Frankreich sitzt auf dem Trockenen

Der erbitterte Streit über die Erhöhung des Renteneintrittsalters in Frankreich hat gravierende Folgen. Weil nahezu alle Raffinerien des Landes bestreikt werden, geht das Benzin aus. Paris bemüht sich um Ruhe.

Wie in Zeiten schwerer Not: Den Franzosen fehlt plötzlich das Benzin. Denn Streiks an Öl-Raffinerien haben zu kurzzeitigen Hamsterkäufen an Tankstellen geführt. Mehrere Dutzend Zapfstationen hatten am Donnerstag nicht mehr genügend Benzin, um die Nachfrage besorgter Autofahrer zu bedienen.

Raffinerien werden bestreikt

Streikende Raffinerie-Arbeiter am Eingang eines Benzindepots in Berre l'Etang. Die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre treibt viele Menschen in Frankreich auf die Straße.

(Foto: dpa)

Die französische Regierung rief zur Ruhe auf. Eine Benzinknappheit sei nicht in Sicht, sagte Verkehrsminister Dominique Bussereau. Aber nur in einer der zwölf Raffinerien lief der Betrieb normal.

Streit um Renteneintrittsalter

Die Arbeiter protestieren mit ihren Streiks gegen die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 62 Jahre. Am wichtigen Mittelmeer-Hafen Fos Lavera fanden die Arbeitsniederlegungen den 18. Tag in Folge statt.

Gewerkschaftern zufolge war die Versorgung mit Rohöl in neun der zwölf Anlagen unterbrochen. Die Regierung gibt sich fest entschlossen, die Anhebung der Renteneintrittsalters um zwei Jahre trotz der seit Wochen immer wieder aufkeimenden Demonstrationen und Streiks durchzusetzen.

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