Streik bei den Sparkassen:Callcenter-Mitarbeiter erstreiten mehr Lohn

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Nie zuvor hatte es in der Callcenter-Branche einen so harten Arbeitskampf gegeben. 1000 Mitarbeiter der Sparkassen-Callcenter waren mehr als einhundert Tage in den Ausstand getreten. Nun können sie einen Gewinn verbuchen.

Der Arbeitskampf bei den Sparkassen-Callcentern war lang - und er war beispielhaft für die Branche. Mehr als 1000 Mitarbeiter in den Servicezentralen hatten ihre Arbeit niedergelegt. 117 Tage lang waren sie in den Austand getreten, um mehr Lohn zu erstreiten. Im September hatte die Süddeutsche Zeitung über ihre Situation berichtet - hier der Link zur damaligen Geschichte.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, ist der Streik nun nach fast vier Monaten beendet - mit Erfolg.

Arbeitnehmer und Geschäftsführung hätten sich auf einen neuen Tarifvertrag für die knapp 1000 Beschäftigten geeinigt, teilten beiden Seiten am Freitag mit. Ab Dezember würden alle Beschäftigten einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro erhalten. Für die meisten Mitarbeiter sei das gut ein Euro mehr als bisher, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch.

"Endlich erhalten die Beschäftigten, die bislang für lediglich 7,38 Euro gearbeitet haben, einen Lohn, der zumindest dem Mindestlohn entspricht." Angestellte, die derzeit bereits 8,50 Euro erhalten, bekommen nach Angaben von Verdi ab Dezember neun Euro pro Stunde. Ab Januar 2014 solle der Stundenlohn dann für alle Mitarbeiter auf mindestens neun Euro steigen.

S-Direkt kümmert sich unter anderem darum, wenn Sparkassen-Kunden ihre EC-Karte sperren wollen oder Fragen zu Lastschriften, Überweisungen oder anderen Themen haben. Der Tarifvertrag laufe bis zum Ende Juni 2015, was dem Unternehmen Planungssicherheit für die nächsten Jahre gebe, sagte S-Direkt-Geschäftsführer Thomas Henkel.

In dem Arbeitskampf, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, ging es unter anderem auch um betriebliche Sozialleistungen und die Übernahe von befristet Beschäftigten. Im Rahmen der nun gefundenen Einigung würden alle Mitarbeiter pro Jahr zwei Tage mehr Urlaub erhalten, erklärte Verdi.

© Süddeutsche.de/Reuters/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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