Stiftung Warentest:Die billigste Matratze ist die beste

Probeliegen auf einer Matratze

Eine für alle - die gibt es leider nicht. Zu vielfältig sind die Kriterien der Stiftung Warentest für die Auswahl der passenden Matratze.

(Foto: dpa-tmn)
  • Die Stiftung Warentest hat erneut Schlafunterlagen getestet. Gewinner war dieses Mal ein Modell des Discounters Aldi.
  • Am schlechtesten schnitt dagegen erneut eine der teuersten untersuchten Matratzen ab.

Von Leopold Zaak

Der durchschnittliche Deutsche ist offenbar ein ausgeruhter Mensch. Sein Leben jedenfalls verbringt er zu etwa einem Drittel mit Schlafen ­­- insgesamt mehr als 24 Jahre. Fast ein Vierteljahrhundert Schlaf, da sollte die Unterlage schon passen.

Zur Entscheidungshilfe, welches Modell dafür am besten geeignet ist, hat die Stiftung Warentest ihre aktuellen Erkenntnisse über Matratzen veröffentlicht. Mit zwei Ergebnissen, erstens: Das eine Modell für den durchschnittlichen Deutschen gibt es nicht. Viel zu individuell sind die Maßstäbe für die Beurteilung. Rückenschläfer oder Seitenschläfer, Figur, Latex oder Schaumstoff: Die Anzahl der Kriterien ist ähnlich groß wie die Masse der Anbieter, die sich auf dem Markt tummeln. Und zweitens: Die günstigste Matratze gewinnt den Test.

Die Novitesse Memolux 90 von Aldi Nord schneidet mit Note 2,2 ab und sei eine gute Kompromisslösung für Rücken- und Seitenschläfer, so die Warentester. Das Material aus Viskoschaum habe den Vorteil, dass es sich an die Körperform des Schlafenden anpasst. Unüblich für diesen Matratzentyp ist vor allem der Preis, mit dem Aldi die Novitesse auf den Markt wirft: Mit 100 Euro lag das Modell für kurze Zeit als Sonderangebot in den Regalen und soll laut Anbieter ab dem 22. Februar als Testsieger mit einem 130-Euro-Preisschild in die Filialen zurückkehren.

Ähnlich gut schnitt die L4 Latexmatratze von Selecta ab (2,3). Mit ihren 600 Euro liegt sie preislich in einer ganz anderen Kategorie als der Gewinner von Aldi. Dennoch schliefen die Testpersonen auch hier sowohl auf dem Rücken als auch auf der Seite gut. Vor allem Menschen, denen es nachts nicht warm genug sein kann, dürften sich über die Latexmatratze freuen, die im Allgemeinen eine gute Wärmeisolation mitbringen.

Genau wie im letzten Test aus dem Sommer 2017 schneidet auch dieses Mal ein sehr teures Modell am schlechtesten ab. Die Valora Classic erreichte mit ihren stolzen 850 Euro nur eine 3,4 im Testergebnis.

Körpertyp entscheidet über passende Matratze

Wer beim Matratzenkauf auf Nummer sicher gehen will, sollte vorab einen Blick in die verschiedenen Körpertypen werfen, mit denen die Stiftung Warentest die Matratzen beurteilt. Das HEIA-Modell, bestehend aus dem großen und kompakten H-Typ, dem großen und schlanken E-Typ, dem kleinen und schlanken I-Typ und dem kleinen und hüftkräftigen A-Typ, soll dem jeweiligen Körper die richtige Matratze empfehlen. Wer seinen Körperbau in zwei der HEIA-Typen wähnt, dem empfiehlt Testleiter Hans-Peter Brix ein Modell, auf dem beide Körpertypen gut schlafen können.

Dem Testergebnis zufolge könnte es auch von Vorteil sein, nahe am Fenster zu schlafen. 13 der getesteten Matratzen rochen am Anfang unangenehm nach Lösungsmittel. Das ist zwar nicht gesundheitsgefährdend, aber trotzdem lästig für einen Ort, an dem man so viel Zeit verbringt.

Die besten Matratzen im Test:

  • Aldi Nord - Novitesse Memolux 90 (ca. 100 Euro, Note 2,2)
  • Selecta - L4 Latexmatratze (ca. 600 Euro, Note 2,3)
  • IKEA - Morgedal Latexmatratze (ca. 149 Euro, Note 2,4)
  • Dormando - Daluna Comfortmaxx Vilax (ca. 500 Euro, Note 2,4)

Die schlechtesten Matratzen im Test:

  • Beco - My Sleep Visko (ca. 175 Euro, Note 3,1)
  • Otto - Ecorepublic Home ProVita De Luxe Top KS (ca. 290 Euro, Note 3,3)
  • Elza - Valora Classic (ca. 850 Euro, Note 3,4)
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