Stiftung Warentest:Aufback-Brezen sind besser als frische

Stiftung Warentest: Brezeln beim Bäcker

Brezeln beim Bäcker

(Foto: Tobias Hase/dpa)
  • Die Stiftung Warentest hat 17 Laugenbrezeln getestet: Alle schneiden mit dem Urteil "gut" oder "befriedigend" ab.
  • Insgesamt können die Aufbackbrezeln die Tester stärker überzeugen als die frischen Brezeln.

Zunächst einmal die gute Nachricht: Egal, wo Sie in der Stadt eine Brezel kaufen - sie wird wohl schmecken. Die schlechte Nachricht: Sie sollten eigentlich besser zu Hause bleiben und Ihre Brezel dort aufbacken. Dann sparen Sie nicht nur Geld - die selbst in den Ofen geschobene Brezel schmeckt in vielen Fällen auch noch besser als die vermeintlich frische vom Bäcker. Das hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergeben.

Die Tester haben insgesamt 17 Brezeln untersucht, zehn davon aus der Tiefkühltruhe, sieben aus Bäckereien und Discounter-Backstationen. Zwar schneiden die Testsieger unter den Tiefkühl-Brezeln (Ditsch) und der Testsieger unter den frischen Brezeln (Le Crobag) mit der gleichen Note ab - insgesamt bewerten die Tester aber mehr Brezeln zum Aufbacken mit der Note "gut".

Selbst aufgebackene Brezeln sind knuspriger

Die Tester bewerteten neben Geruch und Geschmack auch, wie knusprig die Brezeln sind. Einmal direkt nach Kauf beziehungsweise nach dem Aufbacken, einmal vier Stunden später. Die Tiefkühlbrezeln haben hier einen entscheidenden Vorteil: Der Käufer kann sie unmittelbar vor dem Verzehr aufbacken, kurz auskühlen lassen und dann knusprig verzehren. Obwohl auch die Mitarbeiter in Bäckereien und an Back-Ständen frisch aufbacken, kann es vorkommen, dass die Brezeln vor dem Verzehr mehrere Stunden in der Auslage liegen. Zu warme oder zu feuchte Luft im Laden lassen die Brezeln dann schnell weich werden.

Einen entscheidenden Vorteil hat die Aufbackware auch hinsichtlich des Preises. Rechnet man die daheim entstehenden Energiekosten nicht mit ein, kostet die günstigste Brezel gerade einmal 13 Cent pro Stück. Selbst die teuerste Aufbackbrezel ist mit 60 Cent noch vergleichsweise günstig. Da können die frischen Brezeln von Lidl, Aldi Nord und Netto mit 29 Cent zwar mithalten, sie schneiden in Sachen Konsistenz und Schadstoffbelastung aber auch schlechter ab. Bei den frischen Brezeln gilt: Qualität kostet. Die teuerste Brezel von der Bäckerei "Le Crobag" (Preis: ein Euro) gewinnt hier.

Sechs Brezeln aus einem Hause

Für diejenigen, die bei gekauften Brezeln jedes Mal das Salz abbröckeln, hat die selbst aufgebackene Brezel einen weiteren Vorteil: Der Verbraucher kann selbst entscheiden, wie viel Salz er auf die Brezel gibt. Das kommt auch der Gesundheit zugute: Eine einzelne Aufback-Brezel kommt schon ohne Hagelsalz auf 1,5 Gramm pro Stück, wie die Untersuchungen der Stiftung Warentest ergeben haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Tagesdosis von gerade einmal sechs Gramm. Wer dauerhaft mehr davon isst, nehme gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck in Kauf.

Das sollten vor allem Käufer des Aufback-Testsiegers beachten: Die Brezel von Ditsch überzeugte zwar die Testsieger, mit 3,4 Gramm Salz pro Stück deckt sie aber schon mehr als die Hälfte des empfohlenenen Tagesbedarfs an Salz ab.

Dass die Noten für die Brezeln aus der Tiefkühltruhe so nah beieinander liegen, könnte unter anderem daran liegen, dass sechs der Produkte von nur einer Firma hergestellt werden. Das Unternehmen "Bäcker Bachmeier" stellt neben seiner Eigenmarke auch die Aufback-Ware von Aldi Nord, Aldi Süd, Rewe und Edeka sowie die frischen Brezeln von Netto her. Das bedeutet zwar nicht, dass die Rezepturen der Backwaren gleich sind, sie dürften sich aber zumindest ähneln.

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