Steve Jobs:Der Ein-Dollar-Krösus

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Ein Dollar, das sind im Moment 0,64 Euro. Dafür gibt es auch in den Vereinigten Staaten nicht viel: einen Burger im Fastfood-Restaurant etwa oder einen Becher Kaffee. Steve Jobs kommt mit dem Jahresgehalt von einem Dollar, das ihm sein Arbeitgeber Apple zahlt, trotzdem ziemlich gut klar.

Thorsten Riedl

Dass der Chef des kalifornischen Computerherstellers nicht am Hungertuch nagt, hat er vor allem den Aktienbezügen zu verdanken, die ebenfalls zu seinem Gehaltspaket gehören. Da er den Marktwert von Apple um das fast 25-Fache gesteigert hat, gilt er nun als der bestbezahlte Vorstandschef von Amerika.

Steve Jobs - gutgelaunter Milliardär. (Foto: Foto: Reuters)

In der Informationstechnologie (IT) hat der Traum vom schnellen Geld noch Gültigkeit - und Aktien spielen eine wichtige Rolle. So verdienen neben Jobs auch Sergey Brin und Larry Page, die beiden Gründer von Google, sowie Eric Schmidt, der Chef der Internet-Suchmaschine, nur einen Dollar, haben aber dank ihrer Aktienpakete ein milliardenschweres Vermögen angehäuft. Andere Firmenlenker des IT-Sektors sind weniger bescheiden: Sie beziehen ein höheres Grundgehalt, immer aber spielen die Aktienbezüge auch dort eine wichtige Rolle.

1976 gründete Jobs mit Steve Wozniak den Computerhersteller Apple. Mitte der achtziger Jahre kam es zum Zwist mit den Vorstandskollegen und Jobs verließ Apple. Erst im Dezember 1996 kam er zurück zu dem Computerkonzern, indem Apple Jobs' neue Firma Next für 400 Millionen Dollar übernahm. Jobs avancierte zum Chefberater und zum Interim-Vorstandsvorsitzenden von Apple, schon damals "iCEO" genannt, wie bei den Apple-Markennamen iPod oder iPhone.

Von Beginn an war das Gehalt von Jobs auf einen Dollar festgelegt. Mitte der neunziger Jahre galt Apple jedoch als Übernahmekandidat. Die Verluste lagen im Geschäftsjahr 1996/97 bei einer Milliarde Dollar. Sogar Erzrivale Microsoft beteiligte sich damals an Apple - allerdings auch, um eine Patentklage abzuwehren. Der Aktienkurs lag bei weniger als sechs Dollar, als Jobs wieder einstieg. Inzwischen hat er die Trendwende herbeigeführt: Apple erwirtschaftet die besten Ergebnisse in der Firmengeschichte. Die Apple-Aktie notiert bei 150 Dollar.

Der Verwaltungsrat von Apple hat seine Dankbarkeit über den Aufschwung früh gezeigt: Als Jobs den Chefposten zum Jahrtausendwechsel offiziell übernahm, erhielt er zehn Millionen Aktienoptionen und ein Flugzeug im Wert von fast 50 Millionen Dollar. Wenn er den Jet im Dienst nutzt, vergütet Apple dem 53-Jährigen die Ausgaben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren es 1,1 Millionen Dollar. Sein Aktienpaket hat einen Wert von mehr als einer Dreiviertelmilliarde Dollar. Trotz seines mickrigen Jahresgehaltes hat er es so an die erste Position in der Forbes-Liste der bestbezahlten Firmenchefs in den USA gebracht.

© SZ vom 04.04.2008/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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