Süddeutsche Zeitung

Steuerrabatt:Regierung will Handwerkerbonus kürzen

Was sich bei der Steuer ändern soll

Die große Koalition will einem Medienbericht zufolge Steuererleichterungen bei Handwerkerrechnungen kürzen. Mit dem eingesparten Geld solle die energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert werden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Bauherren könnten dann die Kosten für neue Heizkessel oder die Gebäudedämmung mit der Steuer verrechnen.

Dem Bericht zufolge werde erwogen, kleinere Handwerkerrechnungen mit einem Anteil der Arbeitskosten von weniger als 300 Euro im Jahr nicht mehr bei der Steuerberechnung zu akzeptieren. Darüber hinausgehende Rechnungen mit bis zu 1200 Euro Arbeitskosten im Jahr könnten wie bislang angerechnet werden.

Was hinter den Plänen steckt

Die Bundesregierung will am Mittwoch das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 verabschieden. Ein Kernpunkt ist mehr Energieeffizienz durch Gebäudesanierung, um den Verbrauch für Heizung und Warmwasser zu senken. Laut FAZ fehlt aber das Geld für den Ausbau der steuerlichen Förderung.

Die Regierung "könnte das als Entbürokratisierung der Handwerkerbetriebe und der Steuerverwaltung verkaufen", schreibt das Blatt. Der Handwerksverband ZDH sei nicht abgeneigt.

Der Handwerkerbonus zählt zu den teuersten Subventionen in Deutschland. Er soll eigentlich die Konjunktur beleben und ein Instrument zur Bekämpfung der Schwarzarbeit sein. Er kostet Bund und Länder etwa 1,5 Milliarden Euro jährlich. Der Steuerrabatt wird nicht zum ersten Mal in Frage gestellt. Bereits im April äußerte die SPD Zweifel am Handwerkerbonus, weil die mit der Vergünstigung verbundenen Ziele teilweise verfehlt würden.

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