Verschobene Gewinne:Fiskus nimmt deutsche Steueroasen ins Visier

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Illustration: Julian Hosse (Foto: SZ-Grafik)

Finanzämter sollen prüfen, ob sich Unternehmen nur zum Schein in Orten mit niedriger Gewerbesteuer ansiedeln. Dort gibt es sogar "virtuelle Firmenbüros", mit denen sich die Abgaben an Kommunen drastisch drücken lassen.

Von Ramona Dinauer, Annette Kammerer, Sebastian Krass und Klaus Ott, München

Was haben deutsche Dörfer und Städte wie Gallin, Kemnath, Zossen oder Gräfelfing mit traumhaften Inseln in der Karibik wie den Cayman Islands gemeinsam? Ganz einfach: Das sind alles Paradiese, auch wenn Strände, Palmen und das Meer fehlen. Es sind Steuerparadiese, auch Steueroasen genannt. Orte also, mit deren Hilfe betuchte Leute ihre Steuerzahlungen kräftig drücken können. Zossen in Brandenburg, Kemnath in der Oberpfalz, Gräfelfing, Grünwald und Pullach bei München oder Monheim am Rhein und einige andere Orte sind Gewerbesteuerparadiese. Hier sind insgesamt Zehntausende Firmen vermutlich nur deshalb offiziell ansässig, weil sie wenig Abgaben zahlen müssen. Dem Staat dürfte so eine Milliarde Euro im Jahr entgehen.

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