Steuerhinterziehung:Panama Papers: Zwei Deutsche in den USA angeklagt

Die mittlerweile geschlossene Anwaltskanzlei Mossack Fonseca steht im Mittelpunkt des Steuerhinterziehungsskandals, den die Panama Papers aufgedeckt haben (im Bild das Hauptquartier in Panama-Stadt). (Foto: AFP)
  • Bei den Verdächtigen handelt es sich um Angestellte und Kunden der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca.
  • Einer der Männer - ein 54-jähriger Deutscher - soll Klienten der Kanzlei dabei geholfen haben, ihr Vermögen und Einkommen vor den US-Behörden zu verstecken.
  • Der andere angeklagte Deutsche, ein 81-Jähriger, war Kunde von Mossack Fonseca.
  • Es ist das erste Mal, dass in Zusammenhang mit den Panama Papers ein Fall in den USA vor Gericht kommt.

In den USA sind in Zusammenhang mit den Panama Papers vier Personen wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Steuerhinterziehung angeklagt worden. Darunter seien auch zwei Deutsche, teilten die US-Ermittler mit. Bei den Beschuldigten handle es sich um Angestellte und Kunden der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die im Mittelpunkt des Skandals steht und in diesem Jahr geschlossen wurde. Den Angeklagten drohen bis zu 20 Jahre Haft. Es ist das erste Mal, dass ein Fall in Zusammenhang mit den Panama Papers in den USA vor Gericht kommt.

In der Anklageschrift heißt es, zwei der Verdächtigen - ein 50-jähriger Mann aus Panama und ein 54-jähriger Deutscher - hätten Klienten der Kanzlei mit Briefkastenfirmen und Stiftungen dazu verholfen, ihr Vermögen und Einkommen vor den US-Behörden zu verstecken. Bei einem ihrer Kunden handle es sich um einen 81-jährigen Deutschen, der ebenfalls angeklagt wurde. Der vierte Verdächtige ist ein 74-jähriger US-Bürger.

Erst in der vergangenen Woche waren Büros der Deutschen Bank durchsucht worden. Deutschlands größtes Geldhaus ist wegen des Verdachts der Geldwäsche im Zusammenhang mit den sogenannten Panama Papers ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass Mitarbeiter der Deutschen Bank Kunden geholfen haben, Offshore-Gesellschaften in Steuerparadiesen zu gründen. Dabei soll Geld aus Straftaten auf Konten der Deutschen Bank transferiert worden sein, ohne dass das Institut Geldwäscheverdachtsanzeigen erstattet hat.

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