Steuerhinterziehung:Klage gegen Sotheby's

Das Auktionshaus Sotheby's ist wegen mutmaßlicher Steuertricks eines Stammkunden ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James reichte am Freitag Klage gegen das Traditionshaus ein, das sie der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beschuldigt. Demnach soll Sotheby's es dem Kunden ermöglicht haben, sich gegenüber den Finanzbehörden als Kunsthändler statt als -sammler darzustellen. So habe er mit bestimmten Bescheinigungen Millionen an Mehrwertsteuer umgehen können, erklärt James. Sotheby's soll von dem Kunden vier solcher Zertifikate akzeptiert haben, obwohl es erdrückende Beweise für den Kunstkauf zum Eigenbedarf gegeben habe. So sollen führende Mitarbeiter des Auktionshauses die Kunstwerke im New Yorker Apartment des Kunden besichtigt haben. Der Sammler zeitgenössischer Kunst lebt laut Generalstaatsanwältin James die meiste Zeit außerhalb der USA, er betreibt eine Reederei. Mit den Bescheinigungen soll er Steuern auf den Kauf von Kunstwerken im Wert von mehr als 27 Millionen Dollar in den Jahren 2010 bis 2015 vermieden haben. "Millionäre und Milliardäre dürfen mit Steuerhinterziehung nicht durchkommen", erklärte James. "Sotheby's hat gegen das Gesetz verstoßen und die New Yorker Steuerzahler um Millionen gebracht." Sotheby's war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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