Stehroller: Jimi Heselden:Segway-Unternehmer rast mit Segway in den Tod

Erst im Dezember hatte der Millionär Jimi Heselden die darbende Firma Segway übernommen. Jetzt stürzte er ausgerechnet mit einem dieser elektrischen Stehroller über eine Klippe - und starb.

Sie sollten ursprünglich eine Hilfe für Gehbehinderte sein, doch längst gehören sie in den Metropolen zum Stadtbild: Segways. Selbst die Polizei nutzt die schnellen Stehroller schon. Ungefährlich sind sie nicht: Jetzt ist der britische Hersteller des elektronischen Vehikels mit einem seiner Geräte tödlich verunglückt.

Stehroller: Jimi Heselden: Mittlerweile jagen schon viele Segways durch die Städte - ursprünglich waren sie für Gehbehinderte gedacht.

Mittlerweile jagen schon viele Segways durch die Städte - ursprünglich waren sie für Gehbehinderte gedacht.

Die Leiche des 62-jährigen Millionärs Jimi Heselden sei am Sonntag in einem Fluss unweit seines Hauses in Nordengland entdeckt worden, teilte eine Polizeisprecherin mit. Vermutlich sei Heselden mit dem Scooter über eine Klippe gestürzt und in den Fluss gefallen, berichtete sie unter Berufung auf Augenzeugen.

Die Ermittler gehen von einem Unfall aus. Heselden hatte erst im vergangenen Dezember die unter Absatzproblemen leidende US-Firma Segway übernommen. Die Erfindung des Hightech-Scooters vor neun Jahren sollte eigentlich den Straßenverkehr revolutionieren: Der Fahrer bewegt das zweirädrige Gefährt in stehender Position; lehnt er sich leicht nach vorne, beschleunigt es bis zu einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern.

Die deutsche Polizei stuft das Gefährt als "Selbstbalance-Roller" ein.

Investor Heselden - ein ehemaliger Bergarbeiter, der mit 15 Jahren die Schule verließ - war durch seinen "mobilen Sandsack" zu Geld gekommen. Dabei handelt es sich um eine schnell zu errichtende Befestigungsanlage, wie sie gerne im Irak und in Afghanistan, aber auch bei Hochwasser eingesetzt wird.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Segway-Besitzer zehn Millionen Pfund (11,7 Millionen Euro) für wohltätige Zwecke gestiftet und weitere Millionenspenden in Aussicht gestellt.

Nun brauste er mit seinem liebsten Fortbewegungsmittel in den Tod.

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