Süddeutsche Zeitung

Steaks:Block-House-Steaks kommen bald aus dem Osten

Das Fleisch aus Argentinien wird immer teurer. Die Restaurant-Kette will nun mit deutschen Bauern kooperieren - und mit artgerechter Haltung punkten.

Auch wenn Lebensmittel aus der Region ein Trend sind: Das gute Rindersteak kommt in den meisten Fällen aus dem weit entfernten Südamerika. Die Hamburger Restaurant-Kette Block-House etwa bezieht fast ihr gesamtes Fleisch aus Argentinien oder Urugay.

Doch das soll sich nun ändern. Block-House will künftig große Mengen Rindfleisch aus Deutschland beziehen, genauer: aus Ostdeutschland. Die Restaurant-Kette hat bereits mit Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern Verträge abgeschlossen. Grund für den Strategiewechsel: Fleisch aus Argentinien ist durch Misswirtschaft der Regierung und die steigende Nachfrage aus China und Russland deutlich teurer geworden.

60 000 Rinder brauchen die Restaurants im Jahr

Block-House will die Produktion deshalb stärker selbst in die Hand nehmen. "Wenn es gut läuft, werden wir in den nächsten fünf bis sechs Jahren so weit sein, dass wir 10 000 Rinder aus eigener Aufzucht im Jahr bekommen" können, sagt Karl-Heinz Krämer, Geschäftsführer der Block-House-Fleischerei. Um den gesamten Bedarf zu decken, reicht die Partnerschaft mit den ostdeutschen Landwirten aber nicht aus. 60 000 Rinder braucht das Unternehmen dem Bericht zufolge jährlich, um die Kunden in den 45 Steakhäusern satt zu bekommen.

Das Fleisch aus ostdeutscher Aufzucht könnte mögliche Engpässe verhindern. Block-House will damit werben, dass die Rinder dort artgerecht gehalten werden. Künstliche Futtermittel sollen verboten sein, Kälber sollen mindestens ein halbes Jahr beim Muttertier verbringen, die Ställe in denen die Jungrinder überwintern sollen mindestens 4,5 Quadratmeter Fläche bieten.

Dass bei Block-House mit dem berühmten Rindfleisch aus Argentinien bald Schluss sein könnte, kündigte der Chef der Restaurants bereits in in einem Interview mit der SZ an. "Hinter Argentinien müssen wir ein Fragezeichen setzen", sagte Stephan von Bülow. Und der Steak-Chef kritisierte den Umgang der Menschen mit den Tieren. "Es gibt Situationen, in denen ich, um es mal deutlich zu sagen, nur kotzen könnte."

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