Start-ups:Größer denken!

WIR

Alexander von Frankenberg investiert in Firmen.

(Foto: OH)

Alexander von Frankenberg, der zusammen mit Michael Brandkamp die Geschäfte des Hightech-Gründerfonds leitet, hat herausgefunden, wie man Menschen erkennt, die mit virtuellen Währungen reich geworden sind.

Von Elisabeth Dostert

Alexander von Frankenberg, 51, hat herausgefunden, woran man Menschen erkennt, die mit virtuellen Währungen sehr reich geworden sind. An ihren Lamborghinis. Jedenfalls gab es zwischen dem Kursanstieg des Bitcoins und dem Absatz des italienischen Sportwagens eine eindeutige Korrelation. Frankenberg führt gemeinsam mit Michael Brandkamp die Geschäfte des High-Tech Gründerfonds (HTGF), der 2005 auf Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums gegründet wurde. Er investiert in einer sehr frühen Phase in junge Unternehmen, wenn private Investoren oft noch zaudern.

Bislang wurde mit drei Fonds fast 900 Millionen Euro eingesammelt. Das Gros des Geldes stammt vom Bundeswirtschaftsministerium und der staatlichen Förderbank KfW. Die Zahl der privaten Unternehmen, die sich über die Fonds an Start-ups beteiligen, ist in den vergangenen Jahren aber deutlich gestiegen, darunter namhafte Konzerne wie Bayer, Dräger, Stihl, Wacker - insgesamt gut vier Dutzend. In dieser Woche treffen sich viele in Bonn zum Familientag des HTGF.

Es gibt ein bisschen was zu feiern und einiges zu beklagen. Insgesamt hat sich der Fonds bislang an rund 500 Unternehmen beteiligt. Einige wurden bereits verkauft, andere haben nicht überlebt. Die Zahl der aktiven Beteiligungen liegt bei 270 bis 280. Bislang hat es aber nur ein Unternehmen an die Börse geschafft: der Cloud-Telefonie-Anbieter Nfone. Alle Start-ups, die jemals in Deutschland gegründet worden seien, einschließlich SAP, seien weniger an der Börse wert als Facebook, moniert von Frankenberg. Die Investoren zu risikoscheu, die Gründer zu ängstlich. "Wir müssen groß denken", fordert von Frankenberg. Sonst wird das nichts mit der Börse. Und auch nicht mit den Lamborghinis.

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