Starke Exporte trotz Krise:Man kauft deutsch

So richtig will sich die Krise in Deutschland einfach nicht festsetzen. Nach einem deutlichen Einbruch zum Jahresende legt der Export wieder zu. Die Nachfrage innerhalb der Euro-Zone bleibt aber schwach - nur in Deutschland selbst nicht.

Zum Jahresende hatte die Euro-Krise auch Deutschland mit voller Wucht getroffen. Besonders die Exporte, oft als "Motor" der deutschen Wirtschaft beschworen, waren eingebrochen. Die Hoffnung, das Schlimmste vorerst überstanden zu haben, scheint sich aber vorerst zu bewahrheiten. Der deutsche Außenhandel hat einen starken Start ins neue Jahr hingelegt: Die Ausfuhren der Unternehmen stiegen von Dezember bis Januar saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Das ist der stärkste Zuwachs seit vergangenem August - und Zeichen für einen leichten Aufschwung. Besonders stark erhöhten sich die Ausfuhren in EU-Länder, die nicht der Euro-Zone angehören. Auch die Nachfrage außerhalb Europas legte zu, etwa in den USA oder China. "Aus der Euro-Zone selbst ist aber kein Schub zu erwarten", sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

Noch deutlicher legten mit 3,3 Prozent die Einfuhren zu. Die Deutschen fragten ausländische Waren also verstärkt nach, vor allem im Vergleich zu anderen Euro-Staaten. Im Jahresvergleich stiegen Im- und Exporte jeweils um etwa drei Prozent. Insgesamt führten die Unternehmen Waren im Wert von 88,6 Milliarden Euro ausgeführt.

Die Markterwartungen wurden jeweils klar übertroffen. "Der Start ins Jahr war positiv", sagte Christian Schulz, Ökonom bei der Berenberg Bank. Vor allem das deutliche Plus bei den Importen sei angesichts der Schuldenkrise ein gutes Zeichen.

Nach Einschätzung der OECD hat sich Deutschland als Wachstumsmotor in der Euro-Zone bewährt. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitteilte, trug die Bundesrepublik im Januar deutlich zur leichten Erholung der Währungsgemeinschaft bei. Die in einer Rezession steckende Euro-Zone erreichte demnach den besten Wert seit April 2012. In Frankreich und Italien habe sich die Konjunktur nicht weiter verschlechtert, hieß es.

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