Stahl - Trier:Konzern Riva lehnt "Drucklösung" ab: Streik in 13. Woche

Trier/Hennigsdorf (dpa/lrs) - Im Konflikt zwischen der IG Metall und dem Stahlkonzern Riva ist auch nach fast drei Monaten Streik keine Annäherung erkennbar. Die Gewerkschaft kündigte für den 17. September einen internationalen Aktionstag in fünf Ländern mit Riva-Standorten an. Die Geschäftsführung der zu Riva gehörenden Hennigsdorfer Elektrostahlwerke erklärte am Freitag, sie lehne in dem Konflikt um eine tarifliche Einbindung der 130 Beschäftigten in Trier und Horath eine "Drucklösung" ab.

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Trier/Hennigsdorf (dpa/lrs) - Im Konflikt zwischen der IG Metall und dem Stahlkonzern Riva ist auch nach fast drei Monaten Streik keine Annäherung erkennbar. Die Gewerkschaft kündigte für den 17. September einen internationalen Aktionstag in fünf Ländern mit Riva-Standorten an. Die Geschäftsführung der zu Riva gehörenden Hennigsdorfer Elektrostahlwerke erklärte am Freitag, sie lehne in dem Konflikt um eine tarifliche Einbindung der 130 Beschäftigten in Trier und Horath eine "Drucklösung" ab.

An den Standorten von Riva in Deutschland, Italien, Spanien, Belgien und Frankreich werde es am 17. September Protestkundgebungen und Arbeitsniederlegungen geben, teilte Patrick Georg von der IG Metall in Trier am Freitag mit. Inzwischen seien durch den Ausstand Umsatzverluste in Millionenhöhe entstanden - Angaben dazu machte Riva nicht. Die Gewerkschaft zahlt nach Angaben Georgs Streikgeld und gleicht den verbleibenden Fehlbetrag zum Lohn aus einem Solidaritätskonto aus.

Zur Forderung der IG Metall nach Einbindung der rheinland-pfälzischen Werke in den Tarifvertrag, erklärte die Geschäftsführung in Hennigsdorf, die Riva-Gruppe habe "die desolaten Standorte" nach einem Insolvenzantrag von 2016 übernommen und in die Werke investiert. "Trotz der Maßnahmen sind die Standorte in der Produktivität noch lange nicht auf dem Niveau von vergleichbaren Unternehmen." Riva habe einen "Vorschlag zum Übergang in eine tarifliche Bindung" gemacht, der aber keine Beachtung gefunden habe. Das Unternehmen könne es "nicht zulassen, dass man im Zwang des künstlich erzeugten und wahrlich unverhältnismäßigen Konfliktes eine Drucklösung erzielt".

Im Werk in Horath (Kreis Bernkastel-Wittlich) stellen die Beschäftigten Betonstahlmatten und Listenmatten für die Bauindustrie her. Im kleineren Werk in Trier werden ebenfalls Betonstahlmatten und Betonstahl in Ringen und Stäben gefertigt. Sie gehören zur Riva-Tochter Hennigsdorfer Elektrostahlwerke GmbH (H.E.S.) in Brandenburg. Der Streik hat am 11. Juni begonnen.

Die rheinland-pfälzische Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) nahm Mitte August an einer Kundgebung der IG Metall teil und kritisierte auf Twitter, dass Riva weder einen Kompromiss noch eine Schlichtung akzeptiere. Sie erwarte von Riva eine Rückkehr an den Verhandlungstisch "im Sinne einer echten Sozialpartnerschaft".

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