Stahl - Neunkirchen:Gasometer im saarländischen Neunkirchen wird gesprengt

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Neunkirchen (dpa/lrs) - Nach 50 Jahren hat er ausgedient: Der Gasometer im saarländischen Neunkirchen soll an diesem Sonntag gesprengt werden. Der 75 Meter hohe Behälter sei bereits seit einigen Wochen außer Betrieb, teilten das Unternehmen Saarstahl und die Stadt Neunkirchen am Mittwoch mit. Alle Vorbereitungen für den Rückbau seien abgeschlossen - und nun sei auch das letzte Hindernis "abgeflogen": Ein Wanderfalke habe mit seiner Brut das dortige Nest verlassen. Jetzt müsse nur noch das Wetter mitspielen, hieß es.

Das Interesse an der Sprengung sei sehr groß: Interessierte sollten das Ereignis am besten über einen Livestream via Facebook und Youtube (abrufbar über www.neunkirchen.de) von zuhause aus am Bildschirm verfolgen, riet die Stadt. Es werde gebeten, die Sprengung nicht aus der Nähe anzuschauen, da wegen Corona größere Ansammlungen vermieden werden sollten. Der Sperrkreis um den Turm betrage 300 Meter.

Der Gasometer gilt als ein Wahrzeichen der saarländischen Kreisstadt. "Ich verfolge den Abriss mit einem weinenden und einem lachenden Auge", sagte Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD). Die Landmarke mit dem markanten "Neunkircher Stahl"-Aufdruck sei weithin sichtbar gewesen. Andererseits schaffe der Abriss Platz für die Erweiterung des Stadtkerns nach Westen hin.

Der 1970 erbaute Scheibengasbehälter wurde von Saarstahl als Zwischenspeicher für den Betrieb der beiden Hubbalkenöfen und einiger Nebenaggregate im Neunkircher Stahlwerk genutzt. Er fasste 80 000 Kubikmeter Erdgas und diente zur besseren Gas-Luft-Vermischung und zur Abdeckung von Spitzenlasten im Erdgasverbrauch. Seit Anfang 2020 wurde er lediglich als reiner Erdgasspeicher genutzt.

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