Städte im Check:Bessere Luft am Ansaugrohr

Eine Karte zeigt, wie sich der Stickoxid-Ausstoß in 16 deutschen Städten verändert. Die Luft wird besser. Doch noch gibt das Bundesumweltamt keine Entwarnung.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Ein bisschen was tut sich an den deutschen Messstellen. Feinstaub jenseits der Grenzwerte registrieren sie kaum noch, und auch bei den Stickoxiden gibt es Entspannung - wenn auch längst nicht überall. 40 Mikrogramm je Kubikmeter darf die Luft von den Stickoxiden im Jahresdurchschnitt enthalten. Kaum ein Grenzwert ist so bekannt im Land, seit Gerichte auch Fahrverbote zuließen, um ihn durchzusetzen. Denn die meisten Stickoxide im Verkehr kommen aus Diesel-Autos. Betroffen sind nicht einmal nur alte Fahrzeuge, sondern auch Millionen neuere: Ihre Motoren hielten die Schadstoff-Auflagen nur auf dem Prüfstand ein, nicht aber auf der Straße. Und seit Stuttgart als erste deutsche Stadt ein flächendeckendes Fahrverbot einführt, ist die Aufregung erst recht groß.

Die neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes geben zwar noch keine Entwarnung, aber zumindest die Richtung stimmt: Im Schnitt gehen die Stickoxid-Emissionen zurück. Wichtig ist das auch für jene Städte, die nun unter die Marke von 50 Mikrogramm rutschen. Denn mit einer Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes will die Bundesregierung durchsetzen, dass ein Fahrverbot unverhältnismäßig ist, sofern eine Stadt diese Grenze unterschritten haben. Dann gebe es genügend Hoffnung, dass sich auf kurz oder lang auch ohne Fahrverbot der eigentliche Grenzwert, die 40 Mikrogramm, erreichen lassen. Noch allerdings sind die Daten lückenhaft, sie liegen nur für knapp 400 der 565 Messstationen vor - auch bei vielen Städten mit zuletzt hohen Werten fehlen sie. Abschließende Zahlen soll es erst im Mai geben.

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