Staatshaushalt profitiert 2006:Ein gutes Jahr für die Wirtschaft

Ungewöhnlich hohes Wirtschaftswachstum und die niedrigste Staatsverschuldung seit fünf Jahren: Deutschland profitierte 2006 vor allem vom Konsum.

Die deutsche Wirtschaft ist 2006 so stark gewachsen wie zuletzt im Boomjahr 2000.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat gut lachen: 2006 sank das Staatsdefizit erstmals seit fünf Jahren wieder unter die 3-Prozent-Marke. (Foto: Foto: dpa)

Das Statistische Bundesamt teilte am Donnerstag in Frankfurt am Main mit, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei um 2,5 Prozent höher gewesen als im Vorjahr. Die Wachstumsimpulse seien sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland gekommen.

"Anders als in den beiden zurückliegenden Jahren lieferte die inländische Verwendung jedoch den weitaus größten Beitrag zum BIP-Wachstum (plus 1,7 Prozentpunkte) als der Außenbeitrag (plus 0,7 Prozentpunkte)", erklärte das Bundesamt.

Im Inland sei nicht nur mehr investiert, sondern auch stärker konsumiert worden: Der private Konsum habe nach zwei nahezu stagnierenden Jahren um 0,6 Prozent zugelegt.

Staatsverschuldung fiel unter drei Prozent

Auch die Lage des Staatshaushaltes besserte sich 2006 deutlich: Zum ersten Mal seit fünf Jahren konnte Deutschland die erlaubte Grenze des Euro-Stabilitätspaktes wieder einhalten.

Die Defizitquote des Staates betrug gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2,0 Prozent, gab das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Frankfurt bekannt.

Bund, Länder und Kommunen gaben 46,5 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen (2005: 72,4 Mrd Euro).

Maastricht-Kriterium unterschritten

Von 2002 bis 2005 hatte Deutschland das Maastricht-Kriterium, das ein Defizit von drei Prozent des BIP erlaubt, überschritten. Zuletzt hatte das Minus nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2005 rund 3,2 Prozent betragen.

Dank des hohen Wirtschaftswachstum konnte die Haushaltssanierung schneller erfolgen als erwartet. Für 2007 geht die Bundesregierung dank sprudelnder Steuereinnahmen davon aus, die Drei-Prozent-Grenze noch deutlicher zu unterschreiten und erwartet ein Staatsdefizit von 1,5 Prozent.

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