Die robuste Konjunktur hat dem deutschen Staat im ersten Halbjahr einen Überschuss beschert. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 8,5 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Das entspricht 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zu verdanken sei dies "einer im europäischen Vergleich insgesamt günstigen Beschäftigungssituation und stabilen Wirtschaftsentwicklung". Die Bundesregierung rechnet für dieses Jahr bislang mit einem Staatsdefizit von etwa 0,5 Prozent.
2012 betrug der Finanzierungsüberschuss des Staates 4,2 Milliarden Euro. "Der Staat hat damit erstmals seit fünf Jahren wieder einen Finanzierungsüberschuss erzielt", schrieb das Statistische Bundesamt in der damaligen Pressemitteilung. 2012 entsprach der Mini-Überschuss 0,2 Prozent des BIP, 2011 dagegen verbuchte Deutschland noch ein Defizit von 0,8 Prozent.
Der Bundeshaushalt allein lag in den ersten sechs Monaten noch mit 2,2 Milliarden Euro im Minus. Damit war das Bundes-Defizit aber knapp sechs Milliarden Euro geringer als ein Jahr zuvor. Die Bundesländer kamen zusammen auf einen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro, während die Kommunen sogar 5,3 Milliarden Euro mehr einnahmen als sie ausgaben. Der Überschuss in der Sozialversicherung fiel mit 4,3 Milliarden Euro niedriger aus als vor einem Jahr. "Gründe hierfür waren zum Beispiel die Absenkung der Rentenversicherungsbeiträge und der Wegfall von Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt", schrieben die Statistiker.
Nach dem guten ersten Halbjahr dürfte Deutschland im Gesamtjahr weit unter der Defizitmarke von 3,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bleiben. Das ist die Grenze, die der Maastricht-Vertrag maximal erlaubt.