Sprachgesteuerte Kaffeemaschine im Test:"Alexa, mach' mir einen Kaffee"

Sprachgesteuerte Kaffeemaschine im Test: Bis zum Charme einer Wiener Kaffeehaus-Bedienung hat Alexa noch einen weiten Weg vor sich

Bis zum Charme einer Wiener Kaffeehaus-Bedienung hat Alexa noch einen weiten Weg vor sich

(Foto: oH)

Tchibos Kaffeemaschine Qbo You-Rista brüht auf Zuruf los. Viel mehr nimmt einem das Ding aber nicht ab.

Von Matthias Huber

Sagen wir es so: Bis zur charmanten Kaffeehaus-Bedienung - am besten mit einem Hauch von Wiener Dialekt - hat es Alexa noch weit. Es wirkt etwas hölzern, wenn die Sprachsteuerung von Amazon dem Nutzer zur Wahl der Kaffeesorte gratuliert. "Alexa, sag Qbo, ich möchte bitte einen Espresso", bestellt man da, ganz höflich. "Eine vorzügliche Wahl", gibt die abgehackte Computerstimme zurück. "So einen könnte ich jetzt auch gebrauchen."

Immerhin, es funktioniert: "Qbo You-Rista", die Kapsel-Kaffeemaschine von Tchibo, beginnt sogleich mit einem Surren, an dem vermutlich ein Toningenieur so lange herumoptimiert hat, bis es an das Mahlen einer elektrischen Kaffeemühle erinnerte.

Hinweis der Redaktion

Ein Teil der hier vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.

"Noch 45 Kaffees" bis zur nächsten Reinigung

Kaffee wird hier natürlich keiner gemahlen, sondern nur ein Döschen aus recyclefähigem Kunststoff aufgebohrt. Darin sind ein paar Gramm von nach Urlaub oder Sushi klingenden Kaffeesorten wie "Volcanes Antigua" oder "Indian Nilgiri". Dank aufgedrucktem Code erkennt die Maschine die Sorte und verspricht auf dem Display dann etwas wie "viel Aroma, zart und karamellig, ideal für Milchkaffeespezialitäten". Diese Informationen zieht sich Qbo aus dem Internet.

Wer vor der Internet-der-Dingisierung der heimischen oder Büroküche nicht zurückschreckt, kann in einer App sehen, wie viel Koffein er bereits konsumiert hat und wann es Zeit ist, die Maschine mal wieder sauber zu machen ("noch 45 Kaffees"). Für letzteres gibt es Reinigungskapseln, die man - ebenso wie den Kaffee selbst - direkt in der App bestellen kann. Wenn man dort ein Nutzerkonto hinterlegt und mit einem Passwort schützt.

Das Versprechen der Sprachsteuerung klingt jedenfalls auf den ersten Blick verlockend: Frischer Kaffee daheim, ohne aufstehen zu müssen? Irgendwie toll. Hat aber einen Haken: Mehr als digital auf einen Knopf zu drücken nimmt einem die Sprachsteuerung leider nicht ab. Kapseln einlegen, Wasser einfüllen: Kann Alexa noch nicht. Und hektisch wird es, wenn dem Nutzer nach der unbedachten Kaffeebestellung einfällt, dass noch gar keine Tasse unter der Maschine steht. Der nützlichste Sprachbefehl dann: "Alexa, sag Qbo abbrechen!" Sauerei verhindert. Nichts zu danken, gern geschehen.

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