Sportartikel - Herzogenaurach:Puma Rekordjahr 2019: Coronavirus-Einbußen in Grenzen halten

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Das Logo des Sportartikelherstellers Puma SE hängt an der Außenwand am Firmen-Hauptsitz. Foto: Daniel Karmann/dpa (Foto: dpa)

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Herzogenaurach (dpa) - Nach einem Rekordjahr 2019 kämpft der fränkische Sportartikelhersteller Puma im laufenden Jahr 2020 mit den Folgen des Coronavirus in Asien. Er hoffe, dass die Auswirkungen in Grenzen gehalten werden können, sagt Puma-Vorstandschef Björn Gulden am Mittwoch am Firmensitz in Herzogenaurach. Derzeit seien 70 der 110 von Puma selbst betriebenen Läden in China geschlossen und rund 85 Prozent der 2500 Franchise-Shops. China gilt als der profitabelste Markt für Puma. Zuvor hatten auch die Sportartikelhersteller Adidas und Nike von erheblichen Einbußen im China-Geschäft gesprochen. Adidas meldete eine um 85 Prozent geringere Geschäftstätigkeit seit 25. Januar.

"Die Situation verbessert sich deutlich", sagte Gulden. Er sei deshalb optimistisch, dass die Einbußen in Grenzen gehalten werden könnten. Derzeit sei kein Werk außerhalb Chinas betroffen. Die Produktion für den US-Markt sei komplett in andere Länder verlagert worden. "Wir erwarten Lieferverzögerungen von zwei bis drei Wochen", betonte der Puma-Chef. China ist für Puma der zweitgrößte Einzelmarkt nach den USA und das mit über 40 Prozent im letzten Jahr am schnellsten wachsende Geschäftsfeld. Das China-Geschäft macht derzeit rund 12 bis 13 Prozent des Umsatzes bei Puma aus.

Im Jahr 2019 hatte Puma weltweit erhebliche Steigerungen bei Umsatz und Gewinn verzeichnet und laut Gulden das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte abgeschlossen. Der mit weltweit mehr als 13 000 Mitarbeitern erzielte Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18,4 Prozent auf 5,502 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Puma 262,4 Millionen Euro, 40 Prozent mehr als noch 2018. Die Puma-Aktie legte nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich zu. Die Aktionäre sollen mit 50 Cent je Aktie am Gewinn beteiligt werden - nach 35 Cent ein Jahr zuvor.

Für das laufende Jahr plant Puma zunächst ein Umsatzwachstum von zehn Prozent. "5,5 Milliarden Euro sind nicht das Limit dieser Marke", sagte Gulden. Mit der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in Tokio stehen zwei Sport-Großereignisse an, die normalerweise die Geschäfte der Sportartikel-Hersteller antreiben.

Puma wolle beim Sponsoring künftig neben Fußball stärker auf regional wichtige Sportarten setzen - Basketball in Nordamerika, Kricket in Indien, Handball in Europa. Beim Basketball habe Puma vor 18 Monaten mit großem Erfolg den Wiedereinstieg geschafft und könne aufgrund des gesteigerten Bekanntheitsgrades nun auch den Verkauf von Retro-Produkten forcieren, sagte Gulden.

Die Fußball-Europameisterschaft im Sommer werde aufgrund der Ausbreitung auf mehrere Länder auch für die Ausrüster zu einer logistischen Herausforderung. "Das Ziel ist, die Begeisterung auf ganz Europa auszudehnen", sagte Gulden. Gelinge dies, könne es sich auch auf die Verkäufe positiv auswirken. Puma rüstet bis zu sieben Teilnehmerländer aus.

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