Sportartikel - Herzogenaurach:Adidas will nach Wachstumssprung auch beim Gewinn zulegen

Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Adidas will nach einem kräftigen Wachstumsschub im abgelaufenen Jahr künftig auch beim Gewinn stärker zulegen. Bis zum Jahr 2020 strebt Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted neben einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent einen Gewinnzuwachs pro Jahr von 22 bis 24 Prozent an. Umsatzwachstum allein reiche für ein Unternehmen wie Adidas nicht, machte Rorsted am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 am Firmensitz in Herzogenaurach deutlich. Zuletzt hatte Adidas beim Konzerngewinn - vor allem wegen einmaliger Sondereinflüsse - um knapp 8 Prozent zugelegt.

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Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Adidas will nach einem kräftigen Wachstumsschub im abgelaufenen Jahr künftig auch beim Gewinn stärker zulegen. Bis zum Jahr 2020 strebt Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted neben einem jährlichen durchschnittlichen Umsatzplus von 10 bis 12 Prozent einen Gewinnzuwachs pro Jahr von 22 bis 24 Prozent an. Umsatzwachstum allein reiche für ein Unternehmen wie Adidas nicht, machte Rorsted am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2017 am Firmensitz in Herzogenaurach deutlich. Zuletzt hatte Adidas beim Konzerngewinn - vor allem wegen einmaliger Sondereinflüsse - um knapp 8 Prozent zugelegt.

"Wir haben nicht die Absicht, Umsatz um des Umsatzes Willen zu machen", betonte Rorsted. Zentrales Ziel bleibe die Profitabilität. Zudem will Rorsted den weltweiten Adidas-Marktanteil weiter ausbauen.

Dabei stellte der Chef des Dax-Konzerns auch klar, dass bis 2020 auch das Adidas-Sorgenkind Reebok profitabel sein müsse, wenn die US-Marke weiterhin Mitglied der Adidas-Familie sein wolle. Rorsted zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelingt. "Wir werden Reebok dahin bringen, wo es hingehört. Im Moment sind wir im Plan."

Reebok habe im vergangenen Jahr den weltweiten Umsatz zwar um vier Prozent steigern können, die Gewinnschwelle aber noch nicht erreicht. Zur Höhe der aktuellen Reebok-Verluste machte Rorsted keine Angaben, betonte lediglich: "Wir bluten nicht mehr".

Adidas hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz im Vergleich zu 2016 um 14,8 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro steigern können. Das ist das stärkste Wachstum des Unternehmens seit der Finanzkrise 2009. Nicht fortgeführte Geschäfte - hauptsächlich die Golfsparte - ausgeblendet verbessere sich der Gewinn um ein gutes Viertel auf 1,35 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Konzerngewinn um 7,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu.

Für den vergleichsweise geringen Zuwachs hat nach Rorsteds Angaben unter anderem US-Präsident Donald Trump mit seiner Unternehmenssteuer-Reform gesorgt. Als Folge der US-Steuersenkung konnte Adidas frühere Verluste im US-Geschäft beim US-Fiskus nur noch in geringerem Umfang geltend machen.

Seinen Aktionären will Adidas eine höhere Dividende zahlen. Die Ausschüttung soll für 2017 auf 2,60 Euro je Aktie steigen. Dies sind 60 Cent mehr als im Vorjahr. Bereits am Vorabend hatte der Konzern einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt.

Rorsted räumte ein, dass die enorme Nachfrage nach Adidas-Produkten dem Unternehmen inzwischen teilweise über den Kopf wachse. Die Kapazitäten reichten inzwischen in manchen Regionen nicht mehr aus, um leer geräumte Regale rasch auffüllen zu können. Lieferengpässe hätten im vergangenen Jahr vor allem das Wachstum auf dem wichtigen US-Markt gebremst. Die Unternehmensführung habe inzwischen mit einem Ausbau der Lagerlogistik reagiert.

Zusätzlichen Schub erwartet sich der Sportartikelhersteller in diesem Jahr von der Fußball-WM in Russland. Angaben zu den im Zusammenhang mit der WM erwarteten Umsatzzuwächsen machte Rorsted allerdings nicht. "Die Zeiten sind heute anders als früher, als solche Ereignisse einen gewaltigen Einfluss auf den Adidas-Gesamtumsatz hatten."

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