Speditionen:Hartes Pflaster

Zwischen west- und osteuropäischen Spediteuren gibt es einen Konflikt. Es geht nicht nur um den Preis, sondern auch um Unterschiede bei Arbeitsstandards.

Von Henrike Roßbach und Thomas Kirchner, Berlin/Brüssel

Eigentlich, sagt Jiří Gabrhel, habe er seinen Beruf gemocht. Trotz des Lebens in der Fahrerkabine, trotz langer Abwesenheit von zu Hause und der Morgentoilette mit einem Wasserkanister auf dem Parkplatz. In den Neunzigern sei es super gewesen, Fernfahrer zu sein. Heute nicht mehr. "Die Beziehung zwischen den Fahrern und ihren Spediteuren beruht auf Angst", sagt der Tscheche über die Situation in seiner Heimat. Die Fahrer hätten häufig Angst, das ihnen zustehende Geld einzufordern, wenn die Firma ihnen weniger bezahlen wolle, als sie gearbeitet hätten. Auch die Arbeitsbedingungen seien hart. Er sei immer einen Monat unterwegs gewesen, dann drei Tage zu Hause. Viele Kollegen aber seien auch mal drei Monate weg. Die Parkplätze seien oft schon nachmittags überfüllt, Duschen Mangelware. Hinzu komme die ständige Überwachung per GPS und Handy.

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