Fluggesellschaft auf Sparkurs:Lufthansa streicht 3500 Arbeitsplätze

Massiver Stellenabbau: Die Lufthansa streicht im Zuge ihres Sparkurses in den kommenden Jahren weltweit 3500 Stellen. Die Kürzungen sollen durchweg die Verwaltung treffen. Die Airline macht hohe Verluste.

Der Lufthansa geht es nicht gut. Die Airline hat 2,3 Milliarden Euro Schulden, die jüngsten Quartalsergebnisse fallen schlecht aus. "Wir haben keine Chaostage und machen auch keine Irrflüge bei der Lufthansa, aber die Situation ist kritisch", sagte Jürgen Weber, der früher die Airline führte und nun bis 2013 dem Aufsichtsrat vorsitzt, der Börsen-Zeitung.

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Die Business Class einer Lufthansa-Boeing 747-8: Stellen in der Verwaltung fallen weg.

(Foto: dapd)

Seit Monaten diskutiert die Lufthansa deswegen ein Sparprogramm. Nun steht fest: In den kommenden Jahren streicht der Konzern weltweit 3500 Stellen. Die Kürzungen sollen dabei ausschließlich die Verwaltung treffen, teilte das Unternehmen mit. Insgesamt hat die Lufthansa 120.000 Mitarbeiter.

Konzernchef Christoph Franz sagte: "Nur wenn wir jetzt die administrativen Funktionen neu strukturieren und auch einen Stellenabbau in Kauf nehmen, können wir langfristig Arbeitsplätze erhalten und neue Arbeitsplätze schaffen." Ziel sei es, die Stellenstreichungen weitgehend sozialverträglich abzuwickeln.

Gerüchte um massiven Arbeitsplatzabbau hatten in den vergangenen Wochen zugenommen. Der Stellenabbau ist Teil des milliardenschweren Sanierungsprogramms der Lufthansa namens Score. Damit will der Konzern das Ergebnis in den kommenden Jahren um insgesamt 1,5 Milliarden Euro steigern.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres hat die Lufthansa hohe Verluste gemacht. Das operative MInus fiel dabei mit 381 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Der Konzern führt mehrere Probleme an, die ihn in die roten Zahlen treiben: hohe Treibstoffpreise, die neue Luftverkehrssteuer in Deutschland, teurer Emissionshandel und Verluste bei der Tochter Austrian Airlines.

Die Lufthansa steht vor strategischen Herausforderungen. Die Konkurrenz wird härter. Aggressive Billigflieger wie Ryanair auf der einen Seite und schnell wachsende Konkurrenz wie die arabische Fluglinie Emirates setzen den Konzern unter Druck. Die Branche spekuliert, dass die Lufthansa eine neue Billig-Airline gründen könnte. Die derzeitige Günstig-Marke Germanwings könnte dafür aufgegeben werden.

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