Die Menschen in Deutschland sparen im Vergleich zu anderen Ländern relativ große Teile ihres Einkommens. Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die aus Anlass des Weltspartages am 31. Oktober veröffentlicht wurden, betrug die Sparquote hierzulande vergangenes Jahr im Durchschnitt 10,4 Prozent. Das ist international gesehen sehr hoch, wie die Statistiker mit Verweis auf Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Demnach haben die privaten Haushalte in Italien mit 0,3 Prozent, in Japan mit 2,8 Prozent und in den USA mit 4,7 Prozent im vorigen Jahr deutlich geringere Anteile ihres verfügbaren Einkommens auf die Seite gelegt. Nur wenige Staaten weisen höhere Sparquoten als Deutschland auf. Dazu gehören die Schweiz mit 19,4 Prozent und die Niederlande mit 12,7 Prozent.
Zuletzt ist die Sparquote in Deutschland weiter gestiegen. Im ersten Halbjahr 2024 lag sie – bereinigt um saisonale Schwankungen – sogar bei 11,1 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahreszeitraum. Während der Covid-Pandemie wurde zeitweise noch mehr gespart, weil die Menschen in jenen Jahren vergleichsweise wenig für den Konsum ausgaben.
Eine hohe Sparquote ist ein Grund dafür, warum der private Konsum nicht wie erhofft zu einer Erholung der Konjunktur führt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher „zeigen sich weiter verunsichert“, heißt es in einem aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. Daher zögerten sie, die „zusätzlichen Ausgabenspielräume“, die sich durch die jüngsten Lohnsteigerungen ergeben, auch wirklich zu nutzen.