Süddeutsche Zeitung

Spam:Gefälschte Pillen

Amerikanische Verbraucherschützer haben eine internationale Bande von Spammern zerschlagen. Falsche Absender-Adressen wurden der Gruppe zum Verhängis.

Die amerikanische Verbraucherschutzbehörde FTC hat eine der weltgrößten Banden von Spammern zerschlagen. Dem komplexen Netzwerk gehörten nach Informationen der FTC Internetkriminelle aus den USA, China, Neuseeland, Zypern, Indien und Georgien an.

Von gekaperten Computern aus verschickte die Bande Milliarden von E-Mails, in denen für Pillen zur Penisverlängerung oder zum Abnehmen sowie für gefälschte Viagra-Tabletten geworben wurde. Eine von den vielen Webseiten, auf die man kam, wenn man Links in den Spam-Mails anklickte, nannte sich "Canadian Healthcare". Diese Seiten, sagt Steve Baker von der FTC, seien "sehr professionell gestaltet" gewesen, "kaum zu unterscheiden von legalen Online-Apotheken".

Über die unverlangt zugesandten Werbemails hatten sich mehr als drei Millionen Internetnutzer bei der FTC beklagt. Zum juristischen Verhängnis wurde den Spammern, dass sie falsche Absender angaben, keine Möglichkeit anboten, den Spamversand zu stoppen und keine Postadresse angaben - alles Verstöße gegen das US-Anti-Spam-Gesetz. Der Versand von Spam, auch von dieser Gruppe, dürfte aber zumindestens die nächste Zeit weitergehen. Die Rechner, die dafür präpariert worden sind, laufen weitgehend automatisch.

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Quelle:
SZ vom 16.10.2008/ma/heh
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