SpaceX-Chef Elon Musk rückt seinem Traum, Mitte der Zwanzigerjahre Menschen zum Mars zu bringen, einen kleinen Sprung näher. Am Dienstagnachmittag Ortszeit hat ein kleiner Prototyp der Marsrakete bei einem knapp einminütigen Testflug im texanischen Boca Chica am Golf von Mexiko eine Höhe von 150 Metern erreicht. Die silberfarbene Tonne aus Edelstahl namens Starhopper flog etwa 200 Meter weit und setzte dann auf einer Landeplattform auf . "Eines Tages wird das Raumschiff auf dem rostfarbenen Sandfläche des Mars landen", twitterte Musk. Er wollte mit Starhopper die Raptor-Triebwerke der künftigen Marsrakete Starship testen. Starship soll bereits 2021 kommerzielle Satelliten in den Erdorbit bringen.
Nach dem Test des Prototypen Starhopper steht SpaceX in diesem Jahr noch vor einer weiteren großen Herausforderung. Die neu entwickelte Kapsel Crew Dragon soll voraussichtlich im Dezember mit einer Falcon 9-Rakete erstmals zwei Nasa-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Dies war zwar bereits für Juli geplant, nachdem ein erster unbemannter Testflug im März dieses Jahres geglückt war. Wegen einer Explosion bei einem Bodentest der Kapsel im April, hatte sich der Zeitplan jedoch verzögert. Sollte SpaceX mit Dragon einen verlässlichen Zubringer zur ISS anbieten, könnte die US-Raumfahrtbehörde Nasa erstmals seit dem Ende der Spaceshuttle-Flüge im Jahre 2011 wieder eigenständig Astronauten ins All bringen. In den vergangenen Jahren war sie auf die russische Sojus-Kapsel angewiesen, die in Baikonur in Kasachstan gestartet wird. Neben SpaceX, welche die ISS seit Jahren bereits mit unbemannten Frachtflügen beliefert, entwickelt auch der Boeing-Konzern eine Kapsel als Zubringer für die Raumstation.