Sozialwohnungen:Politik will stärker fördern

In Deutschland sind 2016 so viele Wohnungen gebaut worden wie seit 2004 nicht mehr. Doch wegen der Zuwanderung sind aus Sicht der Politik mehr Wohnungen nötig. Daher seien die Mittel für den sozialen Wohnungsbau erhöht worden.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Wohnungen gebaut worden wie seit 2004 nicht mehr. Knapp 278 000 Einheiten wurden fertiggestellt und damit 30 000 oder zwölf Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dennoch gehen Bundesregierung und Baubranche davon aus, dass etwa wegen der steigenden Nachfrage in Ballungsräumen und der Zuwanderung mehr neue Wohnungen nötig wären. "Wir brauchen insgesamt mindestens 350 000 neue Wohnungen pro Jahr", sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD). Die Ministerin betonte, es dürften nicht nur teure Wohnungen entstehen, "sondern möglichst viele Wohnungen im bezahlbaren Segment". Deshalb habe man die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau auf mehr als 1,5 Milliarden Euro verdreifacht. Die Baubranche profitiert seit Längerem von niedrigen Zinsen. Dadurch leisteten sich in den vergangenen Jahren immer mehr private Bauherren die eigenen vier Wände, während zugleich Investoren mangels attraktiver Anlagealternativen viel Geld in Immobilien steckten. Dies trieb die Preise in die Höhe und auch die Auslastung von Bauunternehmen hoch. Die Bundesbank warnte erst kürzlich vor einer Überhitzung des Immobilienmarktes. Die Stimmung im Bauhauptgewerbe ist derzeit allerdings blendend, wie aus der jüngsten Umfrage des Ifo-Instituts vom Mai hervorgeht. "Die Beurteilung der aktuellen Lage verbesserte sich auf ein neues Rekordniveau seit 1991", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: