Süddeutsche Zeitung

Sonnewärmekraftwerk in Kalifornien:Spiegel in der Wüste

Hunderttausende Spiegel als Sonnenfänger: Das größte Solarkraftwerk der Welt geht in Kalifornien in Betrieb, es soll 140.000 Haushalte mit Strom versorgen. Für den Staat ein wichtiges Projekt - allerdings nicht ohne Kritik.

Von Maja Beckers

In der Wüste Kaliforniens geht "Ivanpah" an den Start. Das größte Sonnenwärmekraftwerk der Welt wird 140 000 Haushalte mit Strom versorgen. So sieht es aus, wenn es die Sonne einfängt. Mehr als 300 000 Spiegel lenken die einfallenden Sonnenstrahlen auf Solartürme in ihrer Mitte. Drei Jahre dauerten die Bauarbeiten, jetzt ist das "Ivanpah Solar Electric Generating System" (SEGS) in Betrieb. Eigentümer ist neben NRG Energy und Bright Source Energy auch der Internetkonzern Google.

Die 14 Quadratkilometer große Anlage steht in der Mojave-Wüste, westlich von Las Vegas.

Kurz über dem Boden treffen die Sonnenstrahlen auf die Spiegel - sie sind jeweils etwa so groß wie ein Garagentor.

Die Spiegel drehen und kippen sich automatisch, bis sie den perfekten Winkel einnehmen, um den Sonneneinfall auf die Türme zu projizieren.

Die Spitzen der drei 140 Meter hohen Solartürme sind die Herzstücke der Anlage. Wenn Sonnenstrahlen von je 100 000 Spiegeln auf die Türme gelenkt werden, kann es dort mehr als 500 Grad Celsius heiß werden.

Kalifornien will bis 2016 mindestens 25 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Derzeit sind es etwa 20 Prozent. "Ivanpah" wird mehr als 140 000 Haushalte in der Umgebung mit Strom versorgen.

Die Betreiber sehen "Ivanpah" als Leuchtturm für saubere Energieproduktion. Doch es gibt auch Kritik: Das Wall Street Journal berichtete, dass die Spiegel Vögel versengten, die durch das Areal fliegen.

Google wirbt offensiv mit Ivanpah: "Wir investieren in innovative Projekte, die das Potential haben, die Energiebranche zu transformieren und Unternehmen und Haushalte auf der ganzen Welt mit mehr sauberer Energie zu versorgen", sagt Rick Needham, Chef des Bereichs Energie und Nachhaltigkeit bei Google. Anmerkung: In einer früheren Version waren einige Bildunterschriften feherhaft. Sie sind nun korrigiert.

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