Süddeutsche Zeitung

Software-Milliardär:Oracle-Chef Ellison tritt zurück

Überraschender Wechsel an der Konzernspitze: Larry Ellison, Gründer des US-Software-Riesen Oracle und siebtreichster Mensch der Welt, tritt als CEO zurück. Ganz geht er aber nicht.

  • Larry Ellison, Gründer des US-Software-Riesen Oracle, tritt als CEO zurück. Ersetzen sollen ihn die bisherigen Stellvertreter Mark Hurd und Safra Catz.
  • Im Finanzbericht für das erste Quartal bleibt Oracle unter den Erwartungen der Analysten.
  • Nach dem Rücktritt Ellisons rutscht die Oracle-Aktie an der Börse deutlich ab.

Oracle-Chef Ellison tritt als CEO zurück

Der CEO des US-Software-Konzerns Oracle, Larry Ellison, gibt sein Amt auf. Der Gründer des SAP-Wettbewerbers wird künftig dem Verwaltungsrat vorstehen und sich als CTO um die technische Entwicklung kümmern, wie das Unternehmen mitteilte. Die bisherigen Stellvertreter Mark Hurd und Safra Catz sollen Ellison ersetzen. Ellison wurde mit seiner Firma zum siebtreichsten Menschen der Erde, er soll mehr als 46 Milliarden Euro besitzen. Nach Microsoft-Gründer Bill Gates ist er der zweitreichste Mann der IT-Branche.

Hurd soll sich um Verkauf, Marketing und Strategie kümmern. Catz bleibt zuständig für Finanzen und übernimmt die Bereiche Recht und Produktion. Der 70-jährige Ellison wolle sich trotz des Rückzugs weiter in Vollzeitarbeit dem Unternehmen widmen, heißt es in der Mitteilung.

An der Börse fielen die Reaktionen auf den Rücktritt negativ aus

Oracle veröffentlichte zudem den Finanzbericht für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2015 (bis Ende August): Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um drei Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar (6,7 Mrd. Euro) und blieb damit unter den Erwartungen der Analysten. Der Netto-Gewinn trat mit 2,2 Milliarden Dollar auf der Stelle. Das Unternehmen kündigte Aktienrückkäufe über 13 Milliarden Dollar an.

An der Börse fielen die Reaktionen auf Ellisons Rücktritt negativ aus - die Oracle-Aktie rutschte deutlich ab. Zuletzt notierte das Papier mit rund zwei Prozent im Minus.

Experten zeigten sich von Ellisons Rücktritt von der Firmenspitze überrascht. Zwar habe es entsprechende Spekulationen gegeben, sagte Daniel Ives von FBR Capital Markets. Der Zeitpunkt löse jedoch Verwunderung aus. "Die Wall Street wird viele Fragen haben", sagte er.

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