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Software - Jena:Intershop verdient wieder Geld und beendet Kurzarbeit

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Jena (dpa/th) - Das Geschäft des Jenaer Software-Unternehmens Intershop zieht trotz der Corona-Krise weiter an. "Wir beenden die Kurzarbeit Anfang November", sagte Vorstandschef Jochen Wiechen am Donnerstag bei der Vorlage von Quartalszahlen in Jena. Vor allem Service-Techniker seien in Kurzarbeit gewesen, weil sich bei Kunden wegen der Pandemie einige Projekte verzögerten. "Wir haben jetzt volle Auslastung", so der Vorstandsvorsitzende der börsennotierten Intershop AG.

Das Thüringer Unternehmen ist auf Programme für den Handel im Internet spezialisiert. In den ersten drei Quartalen 2020 stieg der Umsatz um vier Prozent auf 24,3 Millionen Euro. Nach hohen Verlusten im vergangenen Jahr wurde per Ende September ein leicht positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 600 000 Euro erzielt.

Intershop hat sein Geschäftsmodell verändert und bietet seinen Kunden an, die Software für Handelsplattformen im Internet auch über Cloud-Lösungen zu nutzen. Kunden müssen dann keine Software-Lizenzen kaufen, Intershop bekommt dafür regelmäßigere Einnahmen als in der Vergangenheit.

Der Umsatz im Cloud-Geschäft sei in diesem Jahr bisher überdurchschnittlich um 14 Prozent auf 5,6 Millionen Euro gestiegen, der Auftragseingang habe sich etwa verdoppelt. Wiechen: "Wir haben im schwierigen Jahr 2019 unsere Hausaufgaben gemacht. Wir verbrennen kein Geld mehr."

Ein wirtschaftlicher Effekt der Corona-Pandemie sei, dass viele Unternehmen ihre Handelsplattformen im Internet aufrüsteten und nach wie vor in diesen Bereich investierten, sagte Wiechen. Intershop habe inzwischen auch wieder neue Kunden in den USA, wo die negativen Auswirkungen der Pandemie größer seien als in Europa. "Wir sehen nicht, dass sich die Projektabwicklung wieder verlangsamt", sagte er angesichts steigender Infektionszahlen weltweit.

Für das gesamte Jahr 2020 erwartet der Vorstand wie bisher einen leichten Anstieg des Konzernumsatzes bei weiterhin positivem Betriebsergebnis. Das Jenaer Unternehmen, das in den 1990er Jahren zu den Internet-Pionieren gehörte, beschäftigt etwa 300 Mitarbeiter.

Am Jahresende werde in Jena eine neue Firmenzentrale bezogen, sagte der Vorstandschef. Die Vorbereitungen verliefen planmäßig. Der Umzug sei in der ersten Dezemberhälfte geplant.

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